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Reaktionen auf Orbáns Rede in Dallas

Ferenc Rieger 2022.08.08.

Freund und Feind haben gleichermaßen die Rede des Premierministers auf der CPAC-Konferenz in Dallas zur Kenntnis genommen, erklärte der Leiter des konservativen Nézőpont-Instituts für politische Analyse in einer Stellungnahme in der Sendung „Sonntagszeitung“ von Radio Kossuth.

So stellt beispielsweise die Neue Züricher Zeitung Orbán als einen EU-Außenseiter vor, der von den Gleichgesinnten als Held gefeiert wurde. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung unterstreicht die „Kriegsrhetorik“, die sich gegen „progressive Kräfte“ richten würde. Ebenso die Süddeutsche Zeitung, nach deren Einschätzung Orbán sich als „Leitfigur im Kampf gegen den Liberalismus“ präsentiere. Der italienische „Fernsehsender der Bürger“ Byoblu nennt den ungarischen Politiker „den verbotenen Traum“ eines bedeutenden Anteils der amerikanischen Konservativen, die mehr über seine Familienpolitik erfahren und in Folge umsetzen wollen.

Nach Ansicht von Ágoston Sámuel Mráz ist eine der wichtigsten Botschaften der Rede des ungarischen Regierungschefs, dass rechte Politiker sich nicht den Erwartungen der Liberalen anpassen sollten, um eine erfolgreiche konservative Politik zu betreiben.

Eine weitere zentrale Botschaft der Rede in Dallas sei, dass die amerikanischen Konservativen und die ungarischen bzw. europäischen Konservativen, die an Nation und Familie glauben, ihre Kräfte vereinen sollten, um die „liberale Hegemonie“ zu besiegen.

In seiner Rede hob Viktor Orbán die Migration, die Familienpolitik und den Kampf gegen die Gender-Ideologie sowie die öffentliche Sicherheit und die Steuerpolitik hervor. Diese Themen können für die Republikaner hilfreich sein, um die nächsten Wahlen zu gewinnen.

Mráz sagte, dass die Worte des ungarischen Premierministers in Dallas von einer „Suche nach Parallelen“ und der „Wahrung des Gleichgewichts“ geprägt waren.

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Die Stabilität und die Serie von Wiederwahlerfolgen beweise, dass Viktor Orbán eine erfolgreiche, von der Mehrheit der Gesellschaft getragene Politik betreibe. Nur ein verantwortungsvoller Politiker, ein Staatsmann, sei in der Lage, „Werte neben den reinen Interessen zu vertreten“.

„In gewissem Sinne kann eine Nation ein Interesse daran haben, bestimmte Werte zu verteidigen“, so Mráz.

Er behauptete, dass die Bekämpfung der Migration und der Schutz der Familien in Ungarn „ein nationales Interesse und ein nationaler Wert“ sei und dass die amerikanischen Konservativen genauso denken.

Zu der Tatsache, dass der ehemalige US-Präsident Donald Trump Viktor Orbán während seines Besuchs in den USA auf seinem Anwesen empfing, sagte Mráz, dass das Bündnis zwischen den beiden Politikern, das auf einem ähnlichen ideologischen und politischen Denken beruht, in der Praxis verwirklicht zu sein scheint: Das Treffen sei ein Symbol dafür.

Sollte Donald Trump erneut für die US-Präsidentschaft kandidieren, könnte die Beziehung zwischen den beiden Politikern „nicht nur eine Freundschaft von historischem Wert, sondern auch eine Allianz für die Zukunft sein“.

 

Via MTI; Beitragsbild: MTI