Die Regierung habe eine „falsch interpretierte“ Version der jüngsten Äußerungen des sozialdemokratischen Fraktionsvorsitzenden Ildikó Bangó Borbély verwendet, um eine „Kampagne voll von Hass und Lügen“ gegen die Sozialistische Partei und ihre Anhänger zu starten – sagte der sozialdemokratische Vorsitzende Bertalan Tóth auf einer Pressekonferenz.
In einem live ausgestrahlten Interview mit dem Morgenmagazin des Fernsehsenders ATV erklärte Ildikó Bangó Borbély: „Es gibt zu viele Ratten in Ungarn.” Im Nachhinein bestritt die sozialistische Politikerin, dass sie bei diesen Worten an die Wähler des Fidesz gedacht habe. Ihre Bemerkung fiel allerdings in Beantwortung der Frage, warum der Fidesz trotz weit verbreiteter Korruptionsvorwürfe nach wie vor so beliebt sei. „Da ich so unverblümt rede und da das Problem in Budapest so akut geworden ist: Es gibt zu viele Ratten in Ungarn“, so die Interviewte.
Toóh sagte, die Kampagne der Regierung ziele darauf ab, „die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit von wirklichen Problemen wie Gesundheit, geplünderten EU-Mitteln oder der Verringerung der Medienfreiheit, abzulenken“.
Tóth bestand darauf, dass die Äußerungen von Bangó Borbély sich nicht auf die Fidesz-Anhänger bezogen hätten, und ihre Worte seien „völlig falsch ausgelegt“.
Der sozialdemokratische Europaabgeordnete István Ujhelyi sagte, dass Ungarn eine „Rattenregierung“ habe, und betonte, dass er sich nicht auf die Fidesz-Wähler beziehe. „Was Fidesz gegenüber Ungarn angestellt hat, ist widerlich, was sie tun, ist schädlich“, sagte er. Er bestand darauf, dass „die Ratte als „Epitheton“ nicht von den Sozialisten eingeführt wurde“. Er betonte schießlich: „Hasskampagne sei eine der wichtigsten Waffen von Fidesz“.
Seit Freitag haben mehrere Fidesz- und Regierungsbeamte Bangó Borbély dazu aufgerufen, ihren Sitz im Parlament zurückzugeben.
(Beitragsbild: MTI – Lajos Soós)