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Das Denkmal in Csúrog

Die Kollektivschuld muss ein für alle Mal abgeschafft werden, in einigen Gebieten, wie in Transkarpatien, noch nicht eindeutig, aber in der Wojwodina hat die historische Versöhnung bereits stattgefunden, betonte Katalin Szili, Chefberaterin des Ministerpräsidenten, in ihrer Eröffnungsrede auf der Konferenz ‚Achtzig Jahre anti-ungarische Gräueltaten – Ein Jahrzehnt der historischen Versöhnung‘ am Mittwoch in Subotica (Szabadka, Mariatheresiopel).

Sie erinnerte daran, dass serbische Partisanen 1944 in Csúrog (Čurug), Mozsor (Mošorin) und Josefsdorf (Zsablya, Žabalj) Menschen aus ihren Häusern vertrieben und ermordeten. „Ihr einziges Verbrechen war, dass sie Ungarn waren“, betonte die Politikerin und wies darauf hin, dass jahrzehntelang niemand mehr über diese Ereignisse sprach.

Katalin Szili. Foto: Dr. Pásztor Bálint Facebook

Im April 1941, nach dem deutschen Einmarsch in Jugoslawien kam die Wojwodina unter ungarische Herrschaft. In und um Neusatz (Újvidék, Novi Sad) wurden Anfang 1942 bei Razzien ungarischer Armee- und Gendarmerietruppen gegen serbische Partisanen 3 bis 4.000 Menschen, zumeist Serben und Juden, getötet. Zweieinhalb Jahre nach den „Kalten Tagen“ von 1942, während der jugoslawischen Militärverwaltung vom 17. Oktober 1944 bis zum 1. Februar 1945, starben in der Wojwodina mindestens 20.000 Ungarn bei den Vergeltungsmaßnahmen der Tito-Partisanen. Schauplätze der blutigsten Ereignisse waren Csúrog (Čurug), Mozsor (Mošorin) und Zsablya, wo fast die gesamte ungarische Bevölkerung ausgerottet wurde und die wenigen Überlebenden nie mehr zurückkehrten.

Die Ereignisse können nicht vergessen werden. Wichtig sei jedoch der Versöhnungsprozess selbst und die Beharrlichkeit derjenigen, die trotz der Verbote Kreuze zum Gedenken an die Ermordeten errichtet haben und dank derer der Versöhnungsprozess beginnen konnte.

Es wurde ein Prozess in Gang gesetzt, der darin zum Ausdruck kommt, dass 2003 die Annullierung der Beschlagnahmung und der Vorschriften über die Nichtzurückweisung beschlossen wurde, 2006 das Rehabilitationsgesetz verabschiedet wurde und 2011 die Kollektivschuld abgeschafft und eine Wiedergutmachung vorgesehen wurde“,

betonte sie.

Foto: MTI/Sándor-palota/Bartos Gyula

„Unsere Aufgabe ist es, die Sünde beim Namen zu nennen, die Kollektivschuld ein für alle Mal abzuschaffen, wo immer wir uns befinden (.), und der nächsten Generation Toleranz und Respekt beizubringen, damit jeder Einzelne, der einer Nation oder Gemeinschaft angehört, seine eigene Identität verteidigen kann, ohne beschuldigt zu werden“, fügte sie hinzu.

Bálint Pásztor, Präsident des Ungarischen Verbandes der Wojwodina (VMSZ), wies in seiner Rede darauf hin, dass das, was in der Wojwodina in Bezug auf die historische Versöhnung erreicht wurde, im Karpatenbecken einzigartig ist. Er betonte, dass die historische Versöhnung vor allem denjenigen zu verdanken sei, die jahrzehntelang das Gedenken an die unschuldigen Opfer nicht in Vergessenheit geraten ließen, „denn all diese Menschen haben Kopf und Kragen riskiert“.

Zweitens schulden wir denjenigen Dank und Anerkennung, die auch ihre persönliche Freiheit, ihr Leben, ihren Arbeitsplatz und ihre Karriere aufs Spiel gesetzt haben, indem sie als Historiker, Lokalhistoriker und Nachfahren diese Ereignisse erforschten, denn auch sie sind ein hohes Risiko eingegangen“,

fügte er hinzu.

Bálint Pásztor begrüßt Júlia Teleki, die viel für die Aufarbeitung getan hat. Foto: Dr. Pásztor Bálint Facebook

Schließlich wies der VMSZ-Vorsitzende darauf hin, dass sich erst in den 2000er Jahren eine andere Sichtweise auf das Geschehen abzuzeichnen begann und der Schwerpunkt nicht mehr nur in der wissenschaftlichen Forschung, sondern auch in der Politik lag, zunächst auf der Ebene der Wojwodina und dann auf nationaler Ebene. Dabei spielte István Pásztor eine Schlüsselrolle, ohne den „auf politischer Ebene rein gar nichts passiert wäre“, betonte er. Es war auch notwendig, dass die Serbische Fortschrittspartei die Wahlen im Jahr 2012 gewann, da der Demokratischen Partei, die an der Macht war, „der Mut fehlte, sich dem Erbe der 1940er Jahre politisch zu stellen“. 2014, nach sieben Jahrzehnten, hob die serbische Regierung den Beschluss über die Kollektivschuld der ungarischen Bevölkerung in den drei wojwodinischen Gemeinden auf.

Im Jahr 2013 wurde in Csúrog ein Denkmal für die Opfer errichtet, wo sowohl der ungarische Ministerpräsident János Áder als auch der damalige serbische Staatschef Tomislav Nikolić die während und nach dem Zweiten Weltkrieg unschuldig Hingerichteten würdigten. Diese historische Versöhnung wurde auch durch eine gemeinsame Verbeugung des ungarischen Präsidenten Tamás Sulyok und des serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić am 28. Oktober dieses Jahres bestätigt.

Staatsoberhäupter machen serbisch-ungarische Versöhnung sichtbar
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Viktor Orbán und István Pásztor haben am meisten für die Versöhnung getan, erklärte Aleksandar Vučić.Weiterlesen

Via MTI Beitragsbild: Dr. Pásztor Bálint Facebook