Länder mit einer niedrigen Impfrate stehen vor ernsteren Problemen. In Rumänien "passiert jetzt gerade alles auf einmal“, sagte der Außenminister mit Blick auf den jüngsten Krankenhausbrand.Weiterlesen
Albert-László Barabási, ein in den USA lebender ungarischer Netzwerkforscher zeigt sich besorgt über die niedrige Impfquote seiner Heimat, des siebenbürgischen „Szeklerlands“. In den drei von Ungarn bewohnten Komitaten Rumäniens erreicht der Anteil der geimpften Personen nicht einmal 50 Prozent.
In den zentralrumänischen Komitaten Rumäniens, in denen die ungarische Minderheit lebt, beträgt die Impfquote 28,5 Prozent (Kovászna) 34,7 Prozent (Hargita) sowie 46 Prozent (Maros).
Während der Netzwerkforscher stolz darauf ist, dass die Anzahl der Infizierten in der Region Szeklerland im vergangenen Jahr die niedrigste in Rumänien war, ist er jetzt schockiert, dass jetzt – wenn die Lösung für das Problem da ist – nicht einmal seine besten Freunde, Bekannte und die von ihm geschätzten Menschen die Impfung akzeptieren. Seiner Meinung nach wurde jetzt eine Chance verpasst, das Virus in der Region zu stoppen.
Und das hat seinen Preis: Wer es nicht überlebt, dessen Kinder und Enkelkinder kommen auch nicht zur Welt, wobei wir hier im Szeklerland ein kleines Volk sind
sagte der Wissenschaftler und fügte hinzu, dass er darüber ebenfalls erstaunt ist, dass weder die Politiker noch die Kirche auf die Wichtigkeit der Impfung hinweisen.
Laut Barabási, der selbst in der Region geboren ist, haben sie im Netzwerkforschungszentrum der Northeastern University schon vor der Verbreitung des Coronavirus vorhergesagt, dass eine Weltpandemie irgendwann zu erwarten ist. Nur sein Ausmaß, seinen Zeitpunkt und seine Sterberate konnten sie nicht bestimmen. In seinem Labor wurden schon seit dem Beginn der Corona-Pandemie 6000 Medikamente an Affen- und Menschenzellen ausprobiert, um das Arzneimittel gegen das Virus entwickeln zu können.
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Laut Barabási bleibt dieses Virus in der Gesellschaft immer bestehen, jedoch wird es irrelevant sein, sobald die entsprechende Immunität in der Bevölkerung entsteht. Es ist vorstellbar, dass wir uns in der kommenden Zeit jedes halbe Jahr impfen lassen müssen. Niemand weiß, wann das enden wird.
In Bezug auf das Gerücht, die Vakzine würde Unfruchtbarkeit verursachen, sagte der Forscher, dass es dafür keine Beweise gebe.
Die Impfung wurde in kurzer Zeit entwickelt, weswegen die Menschen misstrauisch sind. Aber man muss wissen, dass es in der Geschichte der Medizin nie eine Zeit gegeben hat, in der sich die Forschungswelt auf ein einziges Problem konzentriert hat. Auch wir haben mit allem aufgehört um uns allein mit dem Virus zu beschäftigen und so entstand die Impfung des neuen Typs
Er sagte über Katalin Karikó, sie sei eine persönliche Freundin von ihm, „deren Arbeit in dieser Situation ein Wunder ist“. Ihr ist es zu verdanken, dass es das eine kleine Molekül gibt, was die Infektion stoppen kann. Barabási fordert auch die Kirchen und Politiker auf, die Bedeutung von Impfungen stärker zu betonen.
Quelle: 24.hu szekelyhon.ro Bild: MTI/Kiss Gábor