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EMSZ-Chef Zoltán Zakariás spricht zum „Tag der Szekler Freiheit“ in Budapest

László Tőkés wurde als Präsident des Siebenbürgisch-Ungarischen Nationalrats (EMNT) wiedergewählt und wird die siebenbürgische Nichtregierungsorganisation für weitere drei Jahre führen, teilte die EMNT-Pressestelle am Samstag der MTI mit.

Die Delegiertenversammlung des EMNT ist am Freitag in Szeklerkreuz (Székelykeresztúr, Cristuru Secuiesc) zusammengekommen. Die Delegierten änderten die Satzung der Organisation in mehreren Punkten und wählten den neuen Vorstand. Eine überwältigende Mehrheit der Delegierten stimmte erneut für den derzeitigen Präsidenten, László Tőkés.

Die Delegierten beauftragten den neu gewählten Vorstand, die Zusammenarbeit mit dem unitarischen Hilfswerk Gondviselés (Vorsehung, Providenta) auszubauen und gemeinsam eine Spendenkampagne zur Unterstützung der ungarischen Bevölkerung in Transkarpatien zu starten.

László Tőkés. Foto: Tőkés László Sajtóirodája Facebook

Der Vorstand wurde von den Delegierten ermächtigt, anlässlich des 35. Jahrestages des Schwarzen März in Neumarkt am Mieresch (Marosvásárhely, Târgu Mureș) eine Resolution zu verfassen, in der der rumänische Staat aufgefordert wird, seine Verantwortung für die Ereignisse anzuerkennen, die entsprechenden Akten zu öffnen und strafrechtliche Ermittlungen durchzuführen. „Wir haben ein Anrecht auf die Wahrheit“, betonte EMNT-Vizepräsident Zsolt Szilágyi. Ihm zufolge sollten die aufgeworfenen Fragen von einer Untersuchungskommission beantwortet werden, die sich aus rumänischen, ungarischen und internationalen Experten zusammensetzt.

Der rumänische Staat muss die Opfer des Schwarzen März rehabilitieren und entschädigen, ebenso wie die Helden der Temeswarer Revolution,

fügte er hinzu.

Foto: Tőkés László Sajtóirodája Facebook

Am Freitag veranstaltete der EMNT außerdem ein Autonomieforum, auf dem die gegenwärtigen und zukünftigen Perspektiven des Strebens der ungarischen Bevölkerung in Siebenbürgen nach Selbstbestimmung diskutiert wurden. Hunor Koncz, Bürgermeister von Szeklerkreuz, betonte, dass es von entscheidender Bedeutung sei, die Frage der Selbstbestimmung auf der Tagesordnung zu halten, und dass seine Partei, die Siebenbürgisch-Ungarische Allianz (EMSZ), „sich weiterhin voll und ganz für die Selbstbestimmung einsetzen muss“.

László Tőkés betonte, dass die Autonomie ein legitimer Wunsch und eine legitime Forderung der Ungarn und Szekler in Siebenbürgen sei.

In den Augen der rumänischen Behörden und Politiker, die nicht einmal die Schaffung eines  Minderheitengesetzes zuließen, sei die Autonomie jedoch »ein rotes Tuch und ein Tabu«.

Tibor T. Toró, geschäftsführender EMNT-Vorsitzende, sagte, dass die legitime Forderung nach Selbstbestimmung nicht aufgegeben werden dürfe, „aber der Weg dorthin muss neu überdacht werden“. „Es sollte die Aufgabe des EMNT sein, eine konstruktive Debatte mit den Verantwortlichen der ungarischen Nationalpolitik zu initiieren, und wir müssen einen Paradigmenwechsel in Bezug auf die Selbstbestimmung erreichen“, betonte er.

Zoltán Zakariás. Foto: Erdélyi Magyar Szövetség Facebook

In Szeklerkreuz fand auch die Delegiertenversammlung der Siebenbürgisch-Ungarischen Allianz (EMSZ) statt, der kleineren Partei der ungarischen Minderheit in Siebenbürgen, bei welcher der bisherige Parteichef Zoltán Zakariás im Amt bestätigt wurde. Er erinnerte daran, dass für die Wahlen in Rumänien eine Zusammenarbeit mit der Ungarischen Demokratischen Allianz Rumäniens (RMDSZ) vereinbart wurde, seine Partei aber derzeit keine vertraglichen Beziehungen mit der RMDSZ unterhält. In seiner Begrüßungsrede wies László Tőkés darauf hin, dass die szeklerisch-ungarischen Gemeinschaften einen autonomen Status fordern und der EMNT in strategischer Partnerschaft mit der EMSZ diesen Kampf um Selbstbestimmung vertritt.

Petition fordert erneut eine territoriale Autonomie für das Szeklerland
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Die Selbstverwaltung verstößt weder gegen die Verfassung Rumäniens noch gegen die Interessen der Bürger anderer Volkszugehörigkeit.Weiterlesen

Via MTI Beitragbild: MTI/Balogh Zoltán