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Nutzung der unbemannten Geschäfte, von der Identifizierung bis zur Videoüberwachung

Ungarn Heute 2024.05.17.

In kurzer Zeit könnten in Ungarn bis zu einhundertfünfzig Läden ohne Verkaufspersonal betrieben werden. Diese Art von Geschäft hat viele Vorteile, aber die Kunden müssen sich mit der Technologie erst vertraut machen, berichtet Világgazdaság.

Wie auch wir kürzlich berichteten, werden in diesem Sommer in Ungarn die ersten Läden ohne Verkäufer eröffnet. Zwar gibt es bereits vollautomatische Läden, doch können diese nur in Containergröße effizient und wirtschaftlich arbeiten, aber bisher wurden in Ungarn noch keine vollautomatischen Lebensmittelgeschäfte in voller Größe, geschweige denn in großem Maßstab, eröffnet.

Das erste Geschäft in Ungarn ohne Verkäufer wird diesen Sommer eröffnet, 4-5 weitere sollen bis 2024 folgen.

Derzeit wird davon ausgegangen, dass die Zahl dieser Geschäfte kurzfristig 150 erreichen könnte. Deshalb ist es wichtig, sie kennenzulernen und darauf vorbereitet zu sein, wie der Einkauf in diesen Geschäften abläuft und was die ungarischen Verbraucher erwartet.

Wie das Portal schreibt, werden die ersten Geschäfte ohne Verkäufer zunächst in einem so genannten Hybridmodell arbeiten. Das bedeutet, dass sie tagsüber wie bisher Kunden empfangen werden, aber außerhalb der normalen Öffnungszeiten ohne Personal geöffnet sein werden. So werden diese Geschäfte nie schließen müssen, sondern sind von 0-24 Uhr und sieben Tage die Woche geöffnet.

Um Zugang zu diesen Geschäften zu erhalten, müssen Sie jedoch ein vordefiniertes Zugangsprotokoll einhalten. Um diese neuen Arten von Geschäften nutzen zu können, müssen Sie zunächst

  • eine App herunterladen, für die Sie Ihre persönlichen Daten eingeben müssen,
  • dies wird auch durch das Hochladen eines Lichtbildausweises ergänzt.
  • Auf dieser Grundlage generiert die Telefon-App einen einmalig zu verwendenden QR-Code, der zum Betreten des Geschäfts verwendet und vom automatischen Zugangssystem gescannt wird.
  • An diesem Punkt wird der Kunde aufgefordert, ein Foto von sich selbst zu machen, sowohl von der Vorderansicht als auch vom Profil, um zu überprüfen, ob der in die App hochgeladene Lichtbildausweis mit dem Kunden übereinstimmt.
  • Ist dies geschehen, kann der Kunde wie gewohnt im Geschäft einkaufen, indem er einfach die gewünschten Produkte in den Einkaufswagen legt.
  • All dies wird durch elektronische Etiketten erleichtert.
  • Da es kein Personal, auch keine Kassierer, gibt, wird die Zahlung an den Selbstbedienungskassen vorgenommen.
  • Auch hier müssen Sie den QR-Code scannen, der Sie identifiziert, und die Zahlung kann nur mit Kreditkarte oder anderen elektronischen Mitteln erfolgen.
  • Um das Geschäft zu verlassen, muss man den Kassenbon scannen, den man am automatischen Eingangssystem erhält.

Es ist also klar, dass jeder, der sich unbemannt im Geschäft aufhält, ein Identifizierungsverfahren durchlaufen muss. Aber damit sind die Sicherheitssysteme noch nicht erschöpft, denn es gibt auch ein komplexes Ökosystem zur Gewährleistung der Sicherheit.

So werden beispielsweise die Überwachungsbilder der Geschäfte auch von einem auf künstlicher Intelligenz basierenden Algorithmus überwacht, der verdächtige, ungewöhnliche Kundenbewegungen erkennt und sofort das Fernüberwachungssystem alarmiert.

So kann der Sicherheitsbeauftragte in der Fernüberwachungsstation – der mehrere Geschäfte gleichzeitig überwacht – sofort eingreifen, da er nicht nur in Video-, sondern auch in Audiokontakt mit dem Geschäft steht. Er steht natürlich auch den Kunden zur Verfügung, wenn diese Hilfe benötigen.

Eingang zu einem Geschäft ohne Verkäufer in der Tschechischen Republik. Foto: Facebook/Skupina COOP

Das Portal weist darauf hin, dass das System auch bei alkoholischen Getränken automatisch eingreift, da im unbemannten Modus standardmäßig nur Erwachsene den Laden betreten dürfen.

Mit dieser Technologie können bestehende Filialen mit einer Fläche von 300-500 Quadratmetern, wie Aldi, Lidl usw., ohne besondere Anforderungen bedient werden, und die Lösung kann auch an diese Filialen angepasst werden. In der Tschechischen Republik gibt es bereits rund 100 solcher Geschäfte, nicht nur in der Kategorie Lebensmittel, sondern auch in den Kategorien Heimwerkerbedarf und Tiernahrung. All das klingt vielversprechend, aber die Frage ist, wie viele Einzelhändler und Ketten in Ungarn den Versuch unternehmen werden. Derzeit laufen fortgeschrittene Verhandlungen mit 4-5 Ketten in der Hauptstadt und auf dem Lande. Danach sieht es so aus, als würde der erste solche Hybridladen auf dem Lande eröffnet werden.

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via vg.hu, Beitragsbild: Facebook/Laurel