Tamás Róna war erstaunt zu lesen, dass der Publizist der amerikanischen Zeitung Viktor Orbán als Antisemiten bezeichnete.Weiterlesen
Operette in einer Synagoge (Gyula-Hegedüs-Straße, Budapest)
Oberrabbiner Tamás Róna sagt in einem Interview mit Index, dass Verbrechen gegen Juden im Westen an der Tagesordnung sind, während das Judentum in Ungarn blüht.
Bekanntlich veröffentlichte der amerikanische Historiker David Nirenberg im Wall Street Journal einen Artikel, in dem er den ungarischen Premierminister als Antisemiten bezeichnete. Tamás Róna schrieb sofort einen Brief an den Historiker und verteidigte den ungarischen Ministerpräsidenten.
Die Antwort an Tamás Róna kam überraschend schnell. „David Nirenberg dankte mir für meine Kommentare zu seinem Aufsatz. Ich habe das Gefühl, dass wir uns im besten Einvernehmen verabschiedet haben. Ich habe bestätigt, dass ich ihm bei ähnlichen Fragen, die das ungarische Judentum betreffen, gerne zur Verfügung stehe, sowohl als Privatperson als auch in meiner Eigenschaft als Oberrabbiner“, sagte Tamás Róna.
Nach Ansicht des Vorsitzenden des Ungarischen Jüdischen Gebetsvereins (ZSIMA) könnte der Grund, warum der ungarische Ministerpräsident vom Westen des Antisemitismus bezichtigt wird, darin liegen, dass
in der internationalen Presse oft oberflächliche und kleinliche Stimmen ankommen, und mangels entsprechender Kenntnisse unvollständige und schädliche Artikel entstehen.
Er wurde schon mehrmals von Ausländern gefragt, ob es in Ungarn einen systematischen Antisemitismus gibt, sagt der Rabbiner. Seine Antwort war eindeutig nein.
„Als ungarischer Jude fühle ich mich in der Tat viel sicherer als in anderen Teilen der Welt“,
sagte er.
Tamás Róna erklärte, dass die Vereinigten Staaten von Amerika, die sich selbst als fortschrittliche westliche Gesellschaft bezeichnen, heute offenen Antisemitismus wie beispielsweise das Hitler-Lob des Rappers Kanye West dulden. Im UN-Hauptquartier ferner wurde ein Dokument erstellt, in dem Israel mit den Nazis verglichen wird. Róna weist auch auf eine Statistik hin, wonach in Deutschland täglich vier antisemitische Angriffe auf jüdische Bürger verübt werden. In Ungarn hingegen würden die Juden derzeit eine neue Blütezeit erleben, so der Rabbiner.
Die Regierungen haben den Juden vor allem in den letzten zehn Jahren „eine Menge kultureller und sozialer Unterstützung“ zukommen lassen, so Róna, der einige Beispiele anführt: Das siebte jüdische Religionsbuch wird in Kürze veröffentlicht. Das Jüdische Krankenhaus hat einen neuen Flügel bekommen und auch das kulturelle Leben der Glaubensgemeinschaft hat viel Unterstützung erfahren. „Aber was noch wichtiger ist: Ich habe in Ungarn nichts zu befürchten, weil ich Jude bin. Das ist unbezahlbar“.
Leider sei dies in Frankreich, wo die größte jüdische Gemeinde Europas lebt, nicht der Fall. Von dort würden die extremsten antisemitischen Angriffe gemeldet, so Róna.
Via Magyar Nemzet Beitragsbild: MAZSIHISZ Facebook