Die ungarische Hauptstadt wird 35 gebrauchte Straßenbahnen von der deutschen Stadt Frankfurt a. M. beschaffenWeiterlesen
Der Budapester Verkehrsbetrieb (BKK) hat eine öffentliche Ausschreibung für den Ersatz der in die Jahre gekommenen Straßenbahnflotte der Hauptstadt gestartet, berichtet die Wirtschaftszeitung Világgazdaság.
Das Verkehrsunternehmen plant, 35 gebrauchte Niederflurstraßenbahnen in drei Etappen anzuschaffen: eine bis Ende des Jahres, 14 im nächsten Jahr und 20 zwischen dem 1. Januar 2025 und dem 31. Dezember 2026.
Es besteht kein Zweifel, dass ein Großteil der Straßenbahnflotte der Hauptstadt reif für einen Ersatz ist. Tatsächlich haben 83% der Fahrzeuge die von den Herstellern empfohlene Lebensdauer bereits überschritten: Ohne Neuanschaffungen von Zügen werden 2024-2025 fast 100 Straßenbahnen über 50 Jahren in der ungarischen Hauptstadt Fahrgäste befördert haben.
Die aktuelle Beschaffung zielt darauf ab, die bisher modernisierten, aber fast 50 Jahre alten Ganz-Gelenkstraßenbahnen zu ersetzen, da sie auch in 10-12 Jahren das Alter erreichen, ab dem sie nicht mehr betrieben werden können. Diese Fahrzeuge verkehren derzeit auf den Straßenbahnlinien #2, #41, #47, #48 und #49.
Laut Ausschreibung beabsichtigt BKK, den abschließenden Vertrag aus Mitteln der Stadt Budapest zu finanzieren, wobei die geschätzten Kosten nicht enthalten sind.
Die Führung von Budapest hat bereits im Juni einen Vorschlag zum Kauf gebrauchter deutscher Straßenbahnen für die Stadt angenommen. Dem Vorschlag zufolge werden insgesamt 35 Fahrzeuge, die in Frankfurt aus dem Verkehr gezogen werden sollen, in drei Phasen, wie in der aktuellen Ausschreibung festgelegt, zu einem Preis von rund 7,7 Milliarden HUF in das Budapester Straßenbahnnetz aufgenommen. Die zu kaufenden Straßenbahnen stammen aus den Jahren 1993 und 1997.
Der Vorschlag stieß zunächst auf Kritik, da diese Straßenbahnen nicht klimatisiert sind, da die Frankfurter Betreiber bei der Renovierung vor 10-15 Jahren keine effiziente Lösung für den Einbau einer Klimaanlage gefunden haben. BKK stellte jedoch später fest, dass sich die Klimatechnik seither erheblich verbessert habe und eine Nachrüstung der Klimaanlage technisch möglich sei.
(Via: Hungary Today – Péter Cseresnyés, Beitragsbild: Wikipedia)