Da die Wahrscheinlichkeit, dass ein Impfstoff gegen das Coronavirus vor Mitte 2021 auftritt, gering ist, müssen wir es noch bis Juni oder Juli ertragen, sagte Viktor Orbán am Freitag in seinem üblichen Interview gegenüber Kossuth Rádió.
Im üblichen Interview gegenüber den öffentlich-rechtlichen Sender Kossuth Rádio äußerte sich Orbán unter anderem über die wirtschaftlichen Aspekten bei der Bekämpfung der Epidemie und stellte fest, dass sich die Regierung auf das Beibehalten und Schaffen von Arbeitsplätzen und Investitionen konzentriert, zu denen nicht nur große Unternehmen, sondern auch Familienunternehmen gehören.
Mehr als 900 Unternehmen haben 300 bis 400 Milliarden Forint (837 bis 1,1 Milliarden Euro) an zentraler Unterstützung für Investitionen erhalten, wodurch 155 000 Arbeitsplätze gerettet wurden, fügte er hinzu.
Orbán verwies auf die jüngste Entscheidung der Regierung, wonach die Mehrwertsteuer bei Bauarbeiten auf 5 Prozent sinkt, sowie auf andere Maßnahmen wie einen Rabatt auf Renovierungsarbeiten.
Zum Thema Seuchenschutz sagte Orbán, Ungarn habe sich im Frühjahr gut geleistet und ist in Bezug auf seine Verteidigungsmaßnahmen zu den Top-Ländern gezählt worden. „Wir können auch bei der zweiten Welle gewinnen“, sagte er. Das ungarische Gesundheitssystem kann die Last tragen, bis ein wirksamer Impfstoff gefunden wird, betonte er.
Orbán kritisierte den linken Flügel der Opposition, weil sie die Schutzbemühungen der Regierung immer untergraben wollen, und brachte seine Überraschung zum Ausdruck, dass sie für ein Paket von Gesundheitsmaßnahmen abgestimmt haben, das die Gehälter der Ärzte erhöht und gleichzeitig das Dankesgeld in diesem Sektor einschränken würde.
In Bezug auf die Kritik der EP-Vizepräsidentin Katarina Barley, bestand Orbán darauf, dass es ein typischer „linker Reflex“ sei, wenn man rechtsseitige Politiker mit Korruption anklagt. Er fügte auch hinzu, dass die Korruption im „deutschsprachigen Raum“ „größer als in Ungarn“ sei, und führte als Beispiel die globale Geldwäsche bei der Deutschen Bank an.
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Orbán beschuldigte George Soros damit, dass er hinter „internationalen Angriffen“ steht, und sagte, er „kaufe westeuropäische Politiker“, um seinen Einfluss zu vergrößern und mehr Geld zu verdienen.
Solange Soros einen so großen Einfluss auf die Politik der EU hat, müssen wir sagen, dass die EU selbst korrupt ist
Ein großer Schritt im Kampf gegen die Korruption wäre die „Aufdeckung“ von Soros, fügte er hinzu.
(via MTI, Beitragsbild: MTI/Zsolt Szigetváry)