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Orbán: „Wir können nur dann ein großes Familienweihnachtsfest feiern, wenn die Zahl derer, die sich impfen lassen, deutlich steigt“

MTI - Ungarn Heute 2021.11.26.

 „Wir können dieses Jahr nur dann ein großes Familienweihnachtsfest feiern, wenn die Zahl derer, die sich impfen lassen, deutlich steigt“, sagte der Ministerpräsident in seinem gewöhnlichen Freitagsinterview mit dem staatlichen Kossuth-Radio. Die erste Sonderimpfwoche wird erfolgreich durchgeführt, deshalb verlängert die Regierung die nationale Impfkampagne um eine weitere Woche. Zum Thema Migration sagte er, dass die illegale Migration an der südlichen Grenze Ungarns in den nächsten Monaten deutlich zunehmen werde.

Zu möglichen weiteren Einschränkungen sagte der Premier, dass es keinen Grund für eine Schließung gibt: „Ich möchte alles Schlechte vermeiden, wenn es uns gelingt, die Bremsen zu ziehen, dann gibt es keinen Grund zur Schließung, die Schließung ist nur eine Verlangsamung, die Lösung ist die Impfung“. Wenn die Zahl der Auffrischungsimpfungen zunimmt und das Tempo der Neuinfektionen eingedämmt oder gestoppt werden kann, sind Schließungen unnötig, so Orbán. Er forderte die Bevölkerung auf, sich an die geltenden Schutzmaßnahmen zur Virenbekämpfung zu halten und unter anderem Masken zu tragen.

Ab 20. Dezember wird die erste Lieferung von 130.000 Impfstoff-Dosen für Kinder geliefert. Orbán wies darauf hin, dass es sehr lange gedauert hat, bis die Welt beschlossen hat, dass 5-11-Jährige geimpft werden können. Jetzt wagt eines der großen Pharmaunternehmen die Empfehlung für die Impfung von Kindern auszusprechen. Gleichzeitig forderte es die Eltern auf, ihre Kinder zur Impfung zu bringen.

Der Ministerpräsident sagte, dass das Personal der Verwaltung und des Gesundheitswesens sowie die Menschen, die Polizisten und Soldaten helfen, eine Garantie dafür sind, dass das ungarische Gesundheitssystem nicht zusammenbricht. Alle notwendigen Ausrüstungen, Betten und Beatmungsgeräte sind vorhanden.

Impf-Aktionswoche: Schon am ersten Tag 131.000 Menschen geimpft!
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Die Regierung startete die Aktion wegen der steigenden Corona-Zahlen.Weiterlesen

Zunehmender Migrationsdruck erwartet 

Der Premier warnte, dass auf der italienisch-spanischen, der Ost- und der Balkanroute ein massiver Anstieg der Migration zu verzeichnen ist. 30.000 bis 35.000 Menschen verlassen täglich Afghanistan, höchstwahrscheinlich in Richtung Ungarn, mit dem Ziel, das Land zu durchqueren.

In den nächsten Monaten ist mit einem deutlichen Anstieg der Migrationsströme an der ungarischen Südgrenze zu rechnen, so Orbán. In diesem Jahr wurden bisher mehr als 100.000 Migranten an der ungarischen Grenze aufgehalten, dreimal so viele wie im Vorjahr.

Er sagte, dass die Regeln der Europäischen Union zur Migration in Friedenszeiten geschrieben worden seien und nun veraltet seien. „Heute gibt es keine Friedenszeiten“, fügte er hinzu.

Die neue Berliner Regierung sehe Deutschland „als ein Einwanderungsland“ und Ungarn wird sich nicht in ein solches verwandeln, sagte er und fügte hinzu, dass die beiden Standpunkte „unvereinbar“ seien und keine Seite ihre Position aufgeben werde.

Orbán: "EU steht vor einem noch nie dagewesenen Migrationsdruck"
Orbán:

In einem Gespräch mit seinen tschechischen, polnischen und slowakischen Amtskollegen sagte Orbán, der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki habe den Rest der V4 über die Situation an der Grenze seines Landes informiert.Weiterlesen

Zu einem anderen Thema sagte der Premierminister, dass auf einen Wahlsieg der Linken unweigerlich Steuererhöhungen folgen würden. Die Fidesz-Regierung verfolgt jedoch Steuersenkungen als Mittel zur Schaffung von Arbeitsplätzen, schloss Orbán sein Interview.

(Via: MTI, Titelbild: Zoltán Fischer/MTI)