„Ich bin davon überzeugt, dass wir einen freien Sommer haben werden, da anderthalb Mal so viele Impfstoffe nächsten Monat verfügbar sein werden als im März“ dies sagte Ministerpräsident Viktor Orbán in seinem üblichen Freitagsinterview. Der Premierminister sprach auch über die Schulöffnungen, über die Impfstoffbeschaffung der EU sowie über den Neustart des Wirtschaftslebens.
Derzeit kann noch niemand sagen, wann die Epidemie ihren Höhepunkt erreichen könnte, sagte Premierminister Viktor Orbán im staatlichen Kossuth Radio. Er berichtete, dass in den letzten 24 Stunden 275 Menschen an Corona starben, 11.823 derzeit einer Krankenhausversorgung bedürfen, und von denen 1.480 künstlich beatmet werden müssen.
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Wir haben genügend Krankenhausbette und Beatmunsgeräte und auch eine ausreichende Zahl an Fachpersonal, obwohl diese Zahl nicht unendlich ist
Er sagte auch, dass die Regierung das an der Westgrenze des Landes pendelnde Gesundheitspersonal in die „Verteidigung“ vorerst nicht einbeziehen wolle, dies aber tun werde, wenn es notwendig wird. Laut dem Ministerpräsidenten wird Ungarn einen freien Sommer haben.
„Einige Dienste werden aber nur mit einer Schutzkarte verfügbar sein“ so Orbán.
Der Premierminister hat zugleich die schwangeren Mütter gebeten, sich für den Impfstoff anzumelden. In diesem Fall können sie den Pfizer- oder Moderna-Impfstoff erhalten.
Ostern und Geschäftsöffnungen – Quadratmeterregelungen könnten bald eingeführt werden
In Bezug auf die Einschränkungen, die für die Karwoche erwartet werden, hat der Premierminister gesagt:
Das wichtigste Mittel im Kampf gegen Corona ist die Impfung, aber wir können jetzt nicht so viele Menschen impfen, wie wir wollen, weil es nicht genügend Impfstoffe gibt. In anderen europäischen Ländern ist die Anzahl der Impfstoffe, die verabreicht werden können, jedoch viel geringer
so Orbán.
Der operative Stab wird bald über neue Öffnungsmaßnahmen der Geschäfte entscheiden. Demnach können die Lebensmittelgeschäfte bis 21.00 Uhr geöffnet sein, die detaillierten Regeln werden aber noch ausgearbeitet. Auch eine Quadratmeterregelung könnte eingeführt werden: demnach könnte sich höchstens ein Kunde pro 10 qm Verkaufsfläche befinden. Die Öffnungszeiten werden von 19.00 bis 21.00 Uhr verlängert, so wird auch die Ausgangssperre von 20.00 bis 22.00 Uhr verschoben.
Die Schulen können erst am 19. April wiedergeöffnet werden
„Die neue britische Virusmutation kann dreimal so viele Menschen infizieren wie die vorherigen Varianten, und auch junge Menschen sind gefährdet, da immer mehr Menschen ins Krankenhaus eingeliefert werden, was zu einer langwierigen Krankheit führt“ betonte der Premierminister.
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Bei den Schulen handelt es sich um 102.000 Schulangestellte, von denen bisher 20.000 geimpft wurden. Die anderen können die erste Impfung bis zum 10. April erhalten, und nach acht bis neun Tagen Wartezeit besteht die Möglichkeit, dass Schulen und Kindergärten am 19. April eröffnet werden können.
Eine gemeinsame EU-Impfstoffversorgung war eine schlechte Entscheidung
„Der Kauf von Impfstoffen wurde im Westen an Brüssel übergeben. Wir haben es vermasselt, wir haben die falsche Entscheidung getroffen, wir hätten sagen sollen, dass jeder die Beschaffung selbst durchführen sollte, aber wir dachten, dass wir gemeinsam Erfolg haben könnten“, unterstrich Orbán. Gerade deswegen waren Beschleunigung der Impfkampagne und die zuverlässige Versorgung von Impfstoffen die Hauptthemen einer Videokonferenz der Staats- und Regierungschefs der EU, die am Donnerstagmittag begann. Das Treffen gab grünes Licht auch für die „Schutzkarte“, um das Reisen innerhalb des Schengen-Raums zu erleichtern.
(Titelbild: MTI/Miniszterelnöki Sajtóiroda/Zsolt Szigetváry)