Europa, das heute in vielerlei Hinsicht deformiert ist, muss durch das Christentum reformiert werden, so László Kövér in Klausenburg.Weiterlesen
Der Bischof und die Oberverwalter der Unitarischen Kirche überreichen László Kövér die Auszeichnung
László Kövér, der Präsident des ungarischen Parlaments, wurde am Montagabend in Klausenburg (Kolozsvár, Cluj) im Rahmen eines Festgottesdienstes anlässlich des Tages der Religionsfreiheit mit dem Johann-Sigismund-Preis der Unitarischen Kirche ausgezeichnet.
In Erinnerung an das Edikt von Thorenburg (Torda, Turda) des siebenbürgisches Landtags aus dem Jahr 1568, das als erstes in Europa die Religionsfreiheit gesetzlich verankerte, wurde László Kövér bei einer Feierstunde in der unitarischen Kirche im Stadtzentrum als erste Person mit dem Preis für die Unterstützer der Unitarischen Kirche ausgezeichnet. Mit dem Preis werden nicht nur die Loyalität und das Engagement des Preisträgers für die Unitarische Kirche gewürdigt, sondern auch seine Bemühungen um den Erhalt und die Weiterentwicklung der Kirche als Gemeinschaft, hieß es.
In seiner Dankesrede betonte László Kövér, dass die Auszeichnung eine Bestätigung und Verpflichtung sei, der Sache der nationalen Souveränität, dem Fortbestehen der Ungarn im Karpatenbecken und der Stärkung der mitteleuropäischen Interessengemeinschaft nach besten Kräften und Möglichkeiten zu dienen.
Es ist daher eine große Ehre, eine Auszeichnung von der Kirche der einzigen christlichen Konfession ungarischer Gründung zu erhalten,
vor allem, wenn die Auszeichnung den Namen des ersten Fürsten Siebenbürgens in der Neuzeit und unseres unitarischen Herrschers, Johann Sigismund, trägt“, sagte der Gewürdigte. Er wies darauf hin, dass die historische Zeit und das Schicksal des Namensgebers im 16. Jahrhundert aus drei Gründen lehrreich und richtungsweisend für den Ungarn ist, der seiner Nation dienen will.
Der erste ist das Bedürfnis nach nationaler Souveränität, da die Ungarn damals darauf vertrauten, dass ihre Interessen am besten von Führern aus den eigenen Reihen vertreten werden konnten. „Das ist heute, fast fünfhundert Jahre später, nicht anders. Daraus ergibt sich für jeden national gesinnten Politiker die größte moralische Verantwortung, sich dafür einzusetzen, dass Ungarn auch in den nächsten 500 Jahren ein ungarisches Land bleibt“, sagte László Kövér.
Der zweite Grund ist der Wille, ungarisch zu bleiben, dessen Ausprägung mit dem Spruch „Zwischen zwei Heiden für ein Vaterland“ in der Zeit des Fürsten entstanden ist. „In den Wirren der Geschichte haben sich die Heiden seitdem mehrmals gewechselt, und auch die Grenzen des historischen Ungarns haben sich verändert, aber
die ideale Heimat ist unverändert geblieben, so wie auch das Gebot, in unserer Heimat im Karpatenbecken ungarisch zu bleiben, unverändert geblieben ist“,
unterstrich er.
Der dritte Grund, warum seiner Meinung nach neben den Ungarn auch die Rumänen und alle mitteleuropäischen Nationen zu Johann Sigismund und seinem Vermächtnis aufschauen sollten, sei
die heute noch bestehende mitteleuropäische Schicksalsgemeinschaft, deren schönste historische Wiege das Fürstentum Siebenbürgen war“,
so der Parlamentspräsident.
Der Preisträger wurde von István Kovács, Bischof der Ungarischen Unitarischen Kirche, gewürdigt. Johann Sigismund sei ein Beispiel für eine wertschaffende Haltung, indem er daran gearbeitet habe, die Saat des Friedens und der Menschlichkeit in seinem kleinen Land zu säen, um Siebenbürgen in einen „Feengarten“ zu verwandeln. Der Bischof betonte, dass der Preisträger mit seinem beharrlichen Einsatz für Werte, seiner Hartnäckigkeit und Bescheidenheit, mit der er die ungarische Nation, das Christentum einschließlich der unitarischen Gemeinschaft im Herzen trägt, das immer kleiner werdende Lager der charakterfesten Menschen stärkt.
Via MTI Beitragsbild: MTI/Kiss Gábor