Ein prominenter regierungsnaher Analyst geht davon aus, dass Ministerpräsident Viktor Orbán die Wahlen im nächsten Jahr gewinnen dürfte. Als Demokrat würde er eine Niederlage aber natürlich akzeptieren.
In einem außergewöhnlich umfangreichen Interview mit dem Nachrichtenportal Telex hat Gábor G. Fodor es als nur natürlich bezeichnet, wenn eine starke Regierung wie die von Viktor Orbán geführte die ungleichen Kräfte der Opposition in ein Bündnis treibe. Der Chef der regierungsnahen Denkfabrik Századvég räumt ein, dass die Opposition eine große Herausforderung für den Fidesz darstelle. Ob jedoch die Wähler der Opposition unbedingt den Anweisungen ihres Führungspersonals folgen und trotz starker ideologischer Divergenzen gemeinsame Kandidaten unterstützen würden, sei einmal dahingestellt, so Fodor.
In Regierungskreisen gehe man allgemein davon aus, dass der Fidesz aus den Wahlen vom Frühjahr 2022 als wahrscheinlicher Sieger hervorgehen dürfte. Allerdings werde es der Partei schwerfallen, zum vierten Mal eine Zweidrittelmehrheit im Parlament zu erlangen. Auf jeden Fall sei Ministerpräsident Orbán ein Demokrat und als solcher würde er eine Niederlage akzeptieren. Die Hauptfrage lautet in den Augen Fodors nicht, ob der Fidesz zwei Drittel der Mandate erhalten, sondern ob er siegreich sein werde.
(Via: budapost.de, Beitragsbild: Tamás Kovács/MTI)