Ein Analyst aus dem linken Spektrum wirft der Regierung eine Stigmatisierung Budapests vor, indem sie mit der Lockerung Coronavirus-bedingter Einschränkungen zunächst in den Regionen beginnt. Sein regierungsfreundlicher Widerpart hält derartige Überlegungen für absurd und politisch motiviert. Presseschau von budapost.de.
Die Regierung hat – mit Wirkung vom Montag – Beschränkungen außerhalb Budapests und des Komitats Pest gelockert. Demnach können in ländlichen Gebieten Kindergärten, Kirchen, Freiluft-Restaurants sowie Strände öffnen, allerdings müssen die sozialen Abstandsgebote auch weiterhin beachtet werden.
András Jámbor von Mérce wirft der Regierung vor, sie missbrauche das Coronavirus, um die Kluft zwischen Budapest und dem ländlichen Raum zu vertiefen. In einem Facebook-Eintrag meint der alt-linke Kommentator, der auch als Berater für den Budapester Oberbürgermeister Gergely Karácsony tätig ist, dass die Regierung im ländlichen Raum anti-urbane Stimmungen mit dem Hinweis erzeugen wolle, die Hauptstadt sei das Herz der Epidemie, weswegen man ihre Einwohner fürchten sollte.
Dániel Galsai hält Jámbors Vorwurf hingegen für rundweg absurd. Der regierungsfreundliche Kolumnist von Magyar Hírlap bezeichnet es als gerechtfertigt, dass die Regierung die Einschränkungen in Budapest noch nicht gelockert habe, da die Hälfte der nachgewiesenen Corona-Fälle in der Hauptstadt aufgetreten sei.
(Via: budapost.de, Beitragsbild: MTI – Tamás Vasvári)