Ein linker und ein regierungsnaher Kommentator machen sich Gedanken über eine Zukunft nach dem Coronavirus. Beide gehen davon aus, dass künftig umweltpolitische Erwägungen sowie das Produzieren vor Ort an Dynamik gewinnen werden. Presseschau von budapost.de.
Es sei zu bedauern, dass der Coronavirus-Notstand umweltpolitische Überlegungen in den Hintergrund dränge, klagt István Marnitz in einem Beitrag für Népszava. Der linke Kommentator vertritt die Ansicht, dass die Verwendung von Einwegmasken und anderer Schutzausrüstungen der Umwelt Schaden zufügen werde. Marnitz kritisiert die ungarische Regierung, weil diese der Industrie und anderen zur Umweltverschmutzung beitragenden Sektoren unter die Arme greife. Die Regierenden sollten neben der Bewahrung von Arbeitsplätzen und dem Schutz der Wirtschaft auch die längerfristige ökologische Nachhaltigkeit im Auge behalten. Eine der möglichen Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele sieht der Autor darin, den Konsum lokal produzierter Erzeugnisse zu fördern.
In diesem Sinne äußert sich auch Károly Lóránt. Nach dem Coronavirus-Notstand, so der Kommentator von der Tageszeitung Magyar Hírlap, sollten lokale Produktionsketten in der ungarischen Wirtschaft an Bedeutung gewinnen. Der regierungsfreundliche Wirtschaftswissenschaftler glaubt, dass die Ökonomie nicht zum alten System zurückkehren werde: So dürften sowohl ökologisches Gedankengut als auch die regional angesiedelte Produktion an Bedeutung gewinnen – und zwar sogar dann, falls dies mit geringeren Gewinnen einhergehen sollte
(Via: budapost.de, Beitragsbild: Gerd Altmann – Pixabay)