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Deutsches Ungetüm in Ungarn eingetroffen

Dániel Deme 2022.08.11.
Ungarische Soldaten trainieren an der PzH2000 in Deutschland

Der ungarische Verteidigungsminister Kristóf Szalay-Bobrovniczky hat auf seiner Social-Media-Plattform bekannt gegeben, dass die erste von 24 deutschen Panzerhaubitzen vom Typ PzH2000 in Ungarn eingetroffen ist. Das Waffensystem sei „ein wichtiges Instrument für den Wiederaufbau der Panzer- und Artillerietruppe, die unter der Linksregierung abgebaut wurde“, sagte er.

„Die PzH2000 ist eines der effektivsten Artilleriegeschütze unserer Zeit, wie die Tatsache zeigt, dass die für die Bundeswehr entwickelte selbstfahrende Artillerie heute in mehreren europäischen Ländern im Einsatz ist. Sie zeichnet sich durch eine bemerkenswerte Genauigkeit und Feuerrate sowie einen geringen Wartungsaufwand aus“, so der Minister weiter.

Die Panzerhaubitze 2000 ist eine deutsche 155 mm Panzerhaubitze, die von den Schwesterunternehmen Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und Rheinmetall entwickelt wurde. Ihre effektive Reichweite beträgt mit raketengestützten Geschossen bis zu 67 Kilometer. Das ungarische Verteidigungsministerium hat im Jahr 2018 24 Stück davon bestellt.

Erste offizielle Reise des ungarischen Verteidigungsministers führt nach Deutschland
Erste offizielle Reise des ungarischen Verteidigungsministers führt nach Deutschland

Deutschland sei für Ungarn ein entscheidender Verbündeter und strategischer Partner im Bereich der Streitkräfteentwicklung und der Verteidigungspolitik, sagte Verteidigungsminister Kristóf Szalay-Bobrovniczky nach seinem Treffen mit Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht am Dienstag in Berlin.Weiterlesen

Die derzeitigen Artilleriekapazitäten der ungarischen Streitkräfte sind stark mangelhaft, sie verlassen sich derzeit auf ihre wenigen verbliebenen Artilleriegeschütze aus der Sowjetära. Das neue, hochmoderne Geschütz aus deutscher Produktion wird einen großen Sprung in den Verteidigungsfähigkeiten bedeuten und die Feuerkraft der bald eintreffenden Leopard-II-Panzer ergänzen. Die Munition des Kalibers 155 mm ist auch der Standardgeschosstyp bei den NATO-Streitkräften.

Der Krieg in der Ukraine hat gezeigt, wie wichtig Artillerieeinheiten sind, ein Waffensystem, auf das sich der russische Angriff in hohem Maße stützt. Die Ukraine hat erhebliche Mengen an Artilleriegeschützen von NATO-Verbündeten erhalten, darunter fünf PzH2000 der niederländischen Streitkräfte, einschließlich deutscher Munition. Auch die Regierung von Olaf Scholz hatte der Ukraine die Lieferung mehrerer PzH2000 versprochen, doch diese Lieferungen sind noch nicht erfolgt.

Via Hungary Today Bildhinweis: Ungarische Soldaten trainieren an der PzH2000 in Deutschland (honvedelem.hu)