Ungarn ist zu einem unverzichtbaren Akteur beim Transport von Energie aus Aserbaidschan nach Europa geworden.Weiterlesen
Die Verhandlungen zwischen Ungarn und Aserbaidschan über den Abschluss eines langfristigen Gasbezugsvertrags sind weit fortgeschritten, erklärte der ungarische Außenminister am Dienstag in Belgrad.
Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem serbischen Minister für Bergbau und Energie, Dubravka Djedovic, sagte Péter Szijjártó, dass der russisch-ukrainische Krieg die Diversifizierung, d. h. die Einbeziehung neuer Quellen, für die Sicherheit der langfristigen Gasversorgung äußerst wichtig mache. Das realistischste Szenario sei die Möglichkeit verstärkter Gaslieferungen aus Aserbaidschan, betonte er.
Der Politiker erklärte jedoch, dass
für den Transport und die Nutzung des Gases aus der Verdopplung der aserbaidschanischen Produktion ein umfangreicher Ausbau der Infrastruktur in der Region erforderlich sei.
Nach Ansicht des Ministers bedeutet dies den Bau von Pipelines und Verbindungsleitungen in naher Zukunft.
Er brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass eine solche Verbindung zwischen Serbien und Bulgarien bald gebaut werden wird. Was die Einfuhr von aserbaidschanischem Gas nach Ungarn betrifft, so sagte Szijjártó, dass zwei Routen für die Lieferung dieses Gases nach Ungarn vorgesehen sind: zum einen von der Türkei über Bulgarien durch Rumänien und zum anderen über Serbien nach Ungarn.
Serbien war für Ungarn ein ehrlicher, zuverlässiger und fairer Partner beim Erdgastransit, unterstrich der Minister. Dank dessen importierte Ungarn im vergangenen Jahr 4,8 Milliarden Kubikmeter Erdgas über die durch Serbien verlaufende Gaspipeline TurkStream, und Ungarn lagerte im vergangenen Jahr 300 Millionen Kubikmeter Gas für Serbien in seinem heimischen Speicher. Das Land ist bereit, die im vergangenen Jahr geschlossene Vereinbarung auf dieses Jahr zu verlängern und bei Bedarf 500 Millionen Kubikmeter Gas in seinem eigenen Speicher zu lagern, fügte er hinzu.
Szijjártó erinnerte daran, dass Ungarn und Serbien auch im Bereich der Stromversorgung zusammenarbeiten. Die Arbeiten liegen im Zeitplan, so dass sich die Stromverbundkapazität zwischen den beiden Ländern bis 2028 verdoppeln wird. Dies wird zur Sicherheit der Stromversorgung in beiden Ländern beitragen, zumal die beiden neuen Kernkraftwerksblöcke in Paks Anfang der 2030er Jahre in Betrieb gehen sollen.
via mti.hu, Beitragsbild: offizielle Facebook-Seite von Péter Szijjártó