Die Ankündigung des französischen Präsidenten ist ein historischer Moment auch in Hinblick auf die Selbstbestimmung des Szeklerlandes.Weiterlesen
Umrisse des Szeklerlandes auf dem Budapester Heldenplatz
Die Ankündigung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zur Autonomie Korsikas sei eine sehr gute Richtung und der richtige Weg, sagte Hunor Kelemen, Vorsitzender der Ungarischen Demokratischen Allianz Rumäniens (RMDSZ), am Freitag. Er wisse allerdings nicht, ob dies die rumänischen Politiker dazu veranlassen werde, ihre Position zur Autonomie des Szeklerlandes zu ändern.
Nach der Sitzung des Rates der RMDSZ-Abgeordneten in Klausenburg (Kolozsvár, Cluj) sagte der Vorsitzende der größten ungarischen Partei Rumäniens auf eine Frage der rumänischen Presse, der Bürgermeister von Sankt Georgen (Sepsiszentgyörgy, Sfântu Gheorghe), Árpád Antal, habe nichts Überraschendes gesagt, als er auf seiner Social-Media-Seite schrieb, dass der rumänische Staat in Bezug auf die Selbstbestimmung des Szeklerlandes ähnlich handeln sollte. „Wir sagen das seit 33 Jahren“, fügte Hunor Kelemen hinzu.
Hunor Kelemen. Foto: Gönczy Tamás/Hunor Kelemen Facebook
Auf die Frage eines Journalisten, ob die RMDSZ nach all dem das Statut über die territoriale Autonomie des Szeklerlandes wieder in das Bukarester Parlament einbringen werde, sagte er, dies hänge von den Chancen seiner Verabschiedung und dem Dialog darüber ab.
Die Frage ist nicht, wie hoch die Politiker der ungarischen Minderheit die Latte legen können, sondern wie weit die rumänische politische Elite über die Latte springen kann,
so Hunor Kelemen.
„Und wenn sie nicht über die Latte springen können, wenn sie einfach darunter durchlaufen oder, im schlimmsten Fall, wenn sie die Latte senken, dann reden wir über eine sinnlose Aktion“, betonte der RMDSZ-Vorsitzende.
Fact
Die ungarischsprachige Volksgruppe der Szekler ist die größte nationale Minderheit in Europa, die noch immer keine territoriale Autonomie besitzt. Viele glauben, dass die Schaffung einer Autonomie die Lösung für die langfristige Regelung der rechtlichen Situation der in einem Sprachblock lebenden Szekler und für die Schaffung eines Zugehörigkeitsgefühls innerhalb Rumäniens sein könnte, wie es die vielen Beispiele nationaler Minderheiten in Westeuropa zeigen. Die Unterstützung für die Autonomie ist unter den Szeklern sehr groß, während die rumänische Öffentlichkeit, die über eine mögliche Abspaltung des Szeklerlandes besorgt ist, fast einstimmig dagegen ist (nur 6,5 % der rumänischen Bevölkerung würden sie unterstützen). Auch die rumänische Verfassung lässt eine Autonomie nicht zu, wobei ungarische Abgeordnete dem Bukarester Parlament mehrmals Autonomie-Entwürfe vorgelegt haben, die immer wieder abgelehnt wurden.
Er fügte hinzu, dass die RMDSZ-Politiker in Erwägung ziehen werden, das Thema zum richtigen Zeitpunkt wieder auf die Tagesordnung zu setzen, da das Ziel bekannt ist und nicht erneut festgelegt werden muss.
Der führende Politiker der ungarischen Minderheit sagte, er wisse nicht, ob die rumänische Politik ihre Position zur Autonomie des Szeklerlandes nach dem französischen Beispiel ändern werde, aber er glaube, dass sie wegen Macrons Ankündigung ziemlich nervös sei. Seiner Meinung nach solle man keine „Euphorie des Feierns“ über die Autonomie Korsikas verbreiten, da dies ein langer Prozess sei.
Die lokale Gemeinschaft will sich nicht von Frankreich abspalten, sie will Autonomie, um über bestimmte Fragen zu entscheiden.
Dies sollte betont werden, denn es ist wichtig, dass diejenigen, die sich zu einer solchen Angelegenheit äußern, dies nicht missverstehen, ob absichtlich oder nicht. Die Botschaft ist klar: Die Autonomie wird im Rahmen des französischen Staates angestrebt, und das sollte nicht überbewertet werden“, sagte Hunor Kelemen und bezog sich damit auf die Tatsache, dass nach Macrons Ankündigung und der zustimmenden Erklärung von Árpád Antal in den rumänischen Medien erneut Gerüchte über „Unabhängigkeitsbestrebungen“ im Szeklerland aufgetaucht sind.
Árpád Antal. Foto: Árpád Antal Facebook
Árpád Antal, ein führender RMDSZ-Politiker, bezeichnete am Donnerstag die Ankündigung des französischen Staatschefs zur Autonomie Korsikas als einen historischen Moment und ein „Signal“ für die Selbstbestimmung des Szeklerlandes. „Das ist genau das, was wir Szekler wollen! Genauer gesagt sollte eine ähnliche Klausel in die rumänische Verfassung aufgenommen werden, und der rumänische Staat selbst sollte die Autonomie des Szeklerlandes auf ähnliche Weise begründen“, schrieb der Bürgermeister von Sankt Georgen in seinem Beitrag.
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Via MTI und Krónika Beitragsbild: Dabis Attila Facebook