Die USA soll mit mehreren Verbündeten über die Entsendung von Tausenden von Truppen in osteuropäische NATO-Mitgliedsländer nahe der ukrainischen Grenze verhandeln, um einer möglichen russischen Invasion zuvorzukommen. Nach Angaben von CNN gehören Rumänien, Bulgarien und Ungarn zu den Zielländern – alle drei Länder könnten 1.000 köpfige NATO-Truppen erhalten, ähnlich wie bei den Vorausverlegungen in die baltischen Staaten und nach Polen Soldaten geschickt wurden.
Pentagon-Pressesprecher John Kirby erklärte am Montag, dass 8.500 US-Soldaten in Alarmbereitschaft versetzt worden seien, die aber nur mit voller Unterstützung der NATO aktiviert werden könnten. US-Präsident Joe Biden fügte am Dienstag noch hinzu, dass diese Truppen, um Zeit zu sparen, früher nach Europa verlegt werden könnten, vor allem weil die östlichen NATO-Mitglieder „etwas zu befürchten haben“.
Einem europäischen Diplomaten zufolge erwägen auch die Vereinigten Staaten und das Vereinigte Königreich neue Einsätze im Vorfeld einer Invasion, aber nicht alle 30 NATO-Mitglieder sind dazu bereit. Deutschland zum Beispiel hat schon früher erklärt, dass es keine Waffen an die Ukraine liefern würde, sondern nur Feldlazarette aufbauen würde.
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Gerade wegen des Fehlens der Einigkeit in der NATO haben die Vereinigten Staaten beschlossen, bilaterale Verhandlungen mit Ländern aufzunehmen, die bereit sind, Truppen aufzunehmen. Das Portal hvg.hu hat von einer unbenannten Quelle des ungarischen Ministeriums erfahren, dass die Verhandlungen mit dem Verteidigungsministerium zwar im Gange seien, die Ankunft der Truppen aber noch nicht auf der Tagesordnung stehe, obwohl sich „die Situation innerhalb von 24 Stunden immer ändern könnte“.
Die laufenden Verhandlungen und die mögliche Stationierung von Truppen in Osteuropa könnten Moskau weiter provozieren, das von der NATO fordert, ihre Osterweiterung zu stoppen, ihre Truppen aus den seit 1997 beigetretenen Ländern (einschließlich Ungarn) abzuziehen (diese Forderung wurde bis dato noch nicht ganz klar erklärt) und keine Raketensysteme mit einer Reichweite bis nach Russland zu stationieren. Natürlich wird dies von der NATO nicht unterstützt, aber die Russen könnten das Angebot als ein abgelehntes Ultimatum betrachten, das die Eskalation der Spannungen in der Ostukraine bis hin zu einer Besetzung und/oder einem Putschversuch legitimieren könnte.
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Unterdessen erklärte der rumänische Verteidigungsminister, dass sein Land auf eine mögliche größere ukrainische Migration vorbereitet sei, fügte aber hinzu, dass man abgesehen von Wirtschaftssanktionen nicht mit einem echten „heißen“ Krieg rechne. In der Ukraine lebt eine große Zahl von ethnischen Ungarn. Gegenwärtig lebt ein großer Teil der Ungarn in den flachen, ländlichen Gebieten der Unterkarpaten (östlicher Teil der Ukraine) und am Oberlauf der Flüsse Theiß, Latorca und Borzha. Die Zahl der von Ungarn bewohnten Siedlungen beträgt 114, von denen 78 eine ungarische Mehrheit haben.
(Via: telex.hu, hvg.hu, Titelbild/Illustartion: Soldaten der ungarischen Spezialeinheit machen sich während der internationalen Spezialeinsatzübung „Black Swan 21“ am 20. April 2021 in Ungarn mit den Waffen der amerikanischen SOC-R-Schiffe vertraut. MTI/Máthé Zoltán)