Der ungarische Sportler reagierte auf die Entscheidung auf seiner Social-Media-Seite und schrieb: "Ich werde es in vier Jahren wieder versuchen..."Weiterlesen
Ungarn hat seine erfolgreichsten Winterolympiade aller Zeiten hinter sich. Die ungarische Delegation gewann eine Gold- und zwei Bronzemedaillen im Eisschnelllauf. Aber es gab nicht nur glückliche Momente in Peking: Der Verlust der Goldmedaille von Sándor Liu Shaolin und die Tatsache, dass, obwohl nach 60 Jahren wieder ein ungarischer Eiskunstläufer bei den Olympischen Spielen dabei war, dieser aufgrund eines positiven Coronavirus-Tests nicht antreten konnte, überschatteten die diesjährigen Spiele, zumindest für uns Ungarn. Hier sind die denkwürdigsten Momente der Olympischen Winterspiele in Peking aus ungarischer Sicht. Fast 2900 Teilnehmer aus 91 Ländern – darunter 12 Ungarn traten in Peking an.
Mit dem Erlöschen des am 4. Februar entzündeten olympischen Feuers endeten am Sonntag offiziell die XXIV. Olympischen Winterspiele in Peking, die für Ungarn in vielerlei Hinsicht von sporthistorischer Bedeutung waren. Zum ersten Mal in der Geschichte der Winterspiele hat die ungarische Delegation mehr als eine Medaille gewonnen und 20 olympische Punkte erzielt.
Bei der Abschlussfeier brachte Ádám Kónya die ungarische Flagge ins Stadion. Er ist der einzige ungarische Olympionike, der noch in Peking geblieben ist, ebenso wie der Eiskunstläufer Márk Magyar, der aber erst am heutigen Montag nach Hause zurückkehren kann, nachdem er früher positiv auf Coronavirus getestet wurde.
Der Skilangläufer Ádám Kónya trägt die Nationalflagge während der Schlussfeier der Olympischen Winterspiele in Peking am 20. Februar 2022., Fotos: MTI/Tamás Kovács
Ungarns Eisschnelllauf TEAM hat Geschichte geschrieben
Es ist die zweite Olympiade in Folge, bei der das ungarische Eisschnelllaufteam Geschichte geschrieben hat. Liu Shaoang gewann die 500 Meter und wurde damit der erste ungarische Einzel-Olympiasieger bei Olympischen Winterspielen. Er wurde sogar auch Dritter im 1000-Meter-Lauf und auch in der gemischten Staffel.
Liu Shaoang vergoss bei der Bekanntgabe der Ergebnisse (500 Meter GOLD) sogar Tränen. Es lagen ein paar schwierige Wochen hinter den ungarischen Athleten.
Goldmedaillengewinner Liu Shaoang während der Bekanntgabe der Ergebnisse des 500-m-Kurzbahnrennens der Männer im Olympiapark am 14. Februar 2022.
Foto: MTI/Tamás Kovács
Sein Bruder Sándor Liu Shaolin, John-Henry Krueger, Petra Jászapáti und Zsófia Kónya liefen ebenfalls in der Staffel, die eine Bronzemedaille gewonnen hatte.
Liu Shaoang wurde Vierter über 1500 m und Liu Shaolin Sechster, ebenso wie die Männerstaffel, die vor vier Jahren den Titel gewann. Damit hat die ungarische Delegation zum ersten Mal in der Geschichte der Winterspiele mehr als eine Medaille gewonnen und zum ersten Mal überhaupt 20 olympische Punkte sammeln können.
Laut dem Vizepräsidenten des Ungarischen Olympischen Komitees (MOB) „ist es offensichtlich, dass die Mannschaft professionell arbeitet“. Gábor Schmidt sagte noch in Peking: Vor vier Jahren in Pyeongchang gewann das Shorttrack-Team mit der Männerstaffel die erste olympische Goldmedaille in der Geschichte des Landes, hier in Peking hat das Team mit Petra Jászapáti und Zsófia Kónya auch mit der Gemischten-Staffel eine Medaille gewonnen, während Liu Shaoang als erster ungarischer Winterolympionike eine Einzelgoldmedaille gewann.
Aber wir können nicht nur über große ungarische Erfolge berichten, für einige wird Peking für immer in schlechter Erinnerung bleiben.
Eiskunstläufer Márk Magyar: „Die Arbeit eines ganzen Lebens war umsonst“
60 Jahren konnte wieder ein Eiskunstlaufer eine Olympia-Quote erhalten, doch schon vor dem Start wurde dieser Traum zunichte gemacht: Bei Márk Magyar wurde bei seiner Ankunft in Peking eine Coronavirus-Infektion diagnostiziert, und er durfte mit seiner Partnerin Chtchetinina Ioulia in Peking nicht antreten.
Magyar sagte nach dem Fall, er könne sich nicht vorstellen, in vier Jahren noch einmal an den Olympischen Spielen teilzunehmen, und sagte der ungarischen Nachrichtenagentur MTI, dass „die Arbeit eines ganzen Lebens umsonst war“, als sein erster Test bei der Ankunft am Flughafen positiv ausfiel. Magyars negativer Test für die Entlassung aus dem olympischen „Quarantäne-Hotel“ ging erst am gestrigen Sonntag ein, so dass er wie ursprünglich geplant am heutigen Montag mit dem Rest der ungarischen Delegation nach Hause reisen kann.
Márton Kékesi, ungarischer Skifahrer, belegte den 34. Platz
Auf dem Foto ist Márton Kékesi zu sehen, nach dem ersten Lauf der alpinen Skiabfahrt der Herren im Nationalen Alpinen Skizentrum in der Yencheng-Zone der Olympischen Winterspiele 2022 in Peking am 16. Februar 2022. Es ist bemerkenswert, dass dies die beste ungarische Leistung bei den Olympischen Spielen in dieser Sportart ist, denn Attila Marosi belegte noch im Jahr 2006 in Turin Platz 38. Foto: MTI/Tamás Kovács
Verkürzte Strecke aufgrund des kalten Wetters
Kurz vor dem planmäßigen Start wurde entschieden, dass der Skilauf-Langstrecke (50 km) eine Stunde später startet und die Langläufer statt 50 nur noch 28,4 Kilometer leisten sollen. Die Änderung wurde von den Organisatoren zum „Schutz der Gesundheit der Athleten“ beschlossen, weil im Langlaufzentrum in Changchakou minus 16 Grad gemessen wurden und ein sehr starker Wind wehte, der das Kältegefühl noch verschlimmerte. Die Verringerung der Distanz hatte zum Ziel, die Sportler weniger extremen Bedingungen auszusetzen. Ádám Kónya belegte dabei den 55. Platz.
Die Tatsache, dass es eine ungarische Snowboarderin nach Peking geschafft hat, ist an sich schon ein Erfolg
Kamilla Kozuback, Ungarns erste olympische Snowboarderin, belegte in der „Big-Air-Qualifikation“ den 17. Platz vor 12 Konkurrentinnen, konnte sich aber leider nicht für die letzten 12 der Olympischen Spiele qualifizieren. Fotos: MTI – Tamás Kovács
Währenddessen belegte die Langläuferin Sára Pónya bei den Olympischen Winterspielen in Peking im 10-km-Klassiker Platz 97.
Vorbereitung auf die nächsten Olympischen Spiele
Wegen der Pandemie wurden am Sonntagabend rund 60.000 Zuschauer in das 80.000 Zuschauer fassende Stadion, das sog. „Vogelnest“, eingelassen. Das Programm, das unter dem Motto „Eine Welt, eine Familie“ stand, dauerte bei minus 10 Grad fast anderthalb Stunden und war eine Fortsetzung der Schneeflockengeschichte, die in einem fast 1300 Jahre alten Gedicht des chinesischen Dichters Li Paj besungen wurde und mit der die Eröffnungsfeier begann. Im Rahmen des Programms wurden auch die denkwürdigsten und dramatischsten Momente der Olympischen Spiele auf Großleinwänden zum Leben erweckt.
Die nächsten Gastgeberstädte Mailand und Cortina d’Ampezzo, die in vier Jahren die Spiele ausrichten werden, wurden ebenfalls vorgestellt. Die italienischen Organisatoren haben in einer Zeremonie die olympische Flagge von Peking erhalten. Sie versprachen, dass es bei den Spielen 2026 um die Harmonie von Mensch und Natur gehen wird, mit einem Veranstaltungsprogramm unter dem Motto „Dualität, gemeinsam“. Sie betonten, dass dies die ersten Olympischen Spiele sein werden, die offiziell von zwei Städten in zwei Provinzen, der Lombardei und Venetien, ausgerichtet werden. Mailand wird die Stadt, die Menschheit und die Zukunft repräsentieren, während Cortina für die Berge, die Natur und die Nachhaltigkeit stehen wird.
(Via: mti.hu, nemzetisport.hu, Titelbild: fotojet.com)