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Sensation: Knochen des ungarischen Königs Andreas I. in Tihany identifiziert

Ungarn Heute 2021.12.01.

Die Mitarbeiter des Forschungszentrums für Geisteswissenschaften haben über einen sensationellen Fund berichtet: Die Überreste des ehemaligen ungarischen Königs Andreas I. und seiner Familie wurden in der von ihm gegründeten Abtei von Tihany am Plattensee identifiziert.

Obwohl König Andreas I. in der Gründungsurkunde der Abtei Tihany das Kloster selbst für die Begräbnisstätte für ihn und seine Familie bestimmt hatte und er und sein Sohn David auch laut den Chroniken dort 1060 bzw. gegen 1090 auf der Halbinsel begraben wurden, konnte diese Tatsache mithilfe moderner Technologie erst jetzt bestätigt werden.

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Zuletzt wurden im Bereich der Krypta 1953 archäologische Tätigkeiten ausgeführt, welche das Forschungszentrum für Geisteswissenschaften mit der jetzigen Ausgrabung beglaubigen wollte. Diesmal wurden vier Gräber aus dem 11. Jahrhundert gefunden, von denen sich drei im gleichen Teil der drei Schiffe befinden. Das vierte Grab – wahrscheinlich das Kind – wurde am westlichen Ende des nördlichen Schiffes, unweit von den anderen, gefunden.

Fact

König Andreas I. (1015-1060) war der Herrscher Ungarns aus dem Geschlecht der Árpáden zwischen 1046 und 1060. Seine Frau war Königin Anastasia von Kiew. Mit seinem Namen ist unter anderem die Gründung der Benediktinerabtei Tihany am Plattensee verbunden. Das Verhältnis mit dem benachbarten Heiligen Römischen Reich war eher gespannt: Zwischen 1051 und 1052 unternahm König Heinrich III. zwei Feldzüge gegen Ungarn, welche jedoch für Ungarn erfolgreich endeten, da Andreas den Nachschub auf der Donau blockieren konnte. Mit dem Nachfolger Heinrich IV. konnte er schließlich im September 1058 Frieden schließen, sodass Salomon, der Sohn von Andreas, sich mit  der Schwester Heinrich des IV, Judith, verlobte.

Laut der Mitteilung des Forschungszentrums sind die vier Gräber nicht nur ein Zeitzeugnis, sondern gleichzeitig auch die Allegorie eines früheren Zweigs des Geschlechtes der Árpáden.

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Aus den Laboruntersuchungen wurde klar, dass die Knochenreste der beiden erwachsenen Männer aus dem 11. Jahrhundert stammen, als die Krypta zuerst benutzt wurde. Weiterhin wurde bestätigt, dass die Krypta danach für Bestattungen nicht mehr verwendet wurde, da die gefundenen restlichen Knochen aus den späteren Jahrhunderten stammen.

ELKH – Youtube

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Aus den Quellen der Urkunden, der bisherigen Ergebnisse der historischen Forschung und aus der historischen Tradition der Abtei sowie aus der jetzigen Ausgrabung kann man laut der Mitarbeiter des Forschungszentrums feststellen, dass die Knochenreste aus dem 11. Jahrhundert jene des Königs Andreas I. und seiner Familie sind.

Quelle: hvg.hu  doksi.net  Bild: ELKH – Youtube