Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó reagierte gestern auf die Aussagen des österreichischen Bundeskanzlers Christian Kern, der in einem FAZ-Interview eine Kürzung von EU-Unterstützungsgeldern forderte, wenn Ungarn und Polen die europäischen Grundsätze nicht einhalte.
Szijjártó sagte bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Budapest mit Verweis auf die Flüchtlingsquoten, dass man in der EU jene Länder bestrafen wolle, die keine illegalen Einwanderer aufnehmen wollten. Mit juristischen und finanziellen Drohungen werde heute gegen diese in Europa krieg geführt, so der Außenminister.
Es gebe einen „Soros-Plan” darüber, wie die europäischen Länder dazu bewegt werden könnten, Migranten aufzunehmen, erklärte Szijjártó. Kern habe sich mit seinen jüngsten Aussagen „auf die Seite jener linksliberaler Politiker gestellt, die diesen Plan ausführen wollen“. Die Österreichisch-Ungarische Monarchie existiere nicht mehr, über das Schicksal der Ungarn werde nicht mehr in Wien entschieden, erinnerte der Außenminister. Er hat den österreichischen Kanzler darum gebeten, nicht über Ungarns EU-Mitteln zu spekulieren.
Auf Kerns Aussagen über mangelnde Solidarität reagierte Szijjártó: „Kein anderes Land ist mit Österreich so solidarisch wie Ungarn, da sein Grenzzaun nicht nur Ungarn, sondern auch Österreich schützt.”
Anschließend hat er die EU darum gebeten, sich nicht wie Mutter Teresa zu benehmen, da es hier nicht um humanitäre Hilfe gehe, sondern um eine Förderung, die mit Ungarns Wirtschaftskooperation verbunden sei.
via mti.hu, derstandard.at; Foto: 24.hu