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The Guardian beteiligt sich an niederträchtiger Kampagne gegen die Ungarn in der Ukraine

Dániel Deme 2023.12.11.

Viktor Orbán neben Wolodymyr Selenskyj in Buenos Aires

Mit großen Erwartungen machte ich den jüngsten Bericht des britischen Guardian über die in der Ukraine lebende ungarische Minderheit auf, in der Hoffnung, dass die linke Zeitung nach Jahren anhaltender ungarnfeindlicher Propaganda mit einem Artikel, der die Notlage der ungarischen Minderheit schildert, wieder die Kurve kriegen würde. Doch leider war es nicht der Fall.

In der Tat hat sich Shaun Walker mit seinem Bericht auf den ausgetretenen Pfad anderer liberaler Medien begeben, die die beträchtliche ungarische Minderheit in Mitteleuropa als Kanonenfutter im Krieg gegen Premierminister Viktor Orbán und die demokratisch gewählte Regierung in Budapest benutzen. Der einzige Unterschied besteht darin, dass dies in der vom Krieg zerrissenen Ukraine sogar gegen die üblichen, ungeschriebenen Regeln der linken Kulturkriege verstößt und eine kleine, verletzliche Gemeinschaft in die Schusslinie bringt. Und das im wahrsten Sinne des Wortes.

In dem Text werden ungenannte Dorfbewohner zitiert, die angeblich Viktor Orbán und Wladimir Putin in einem Atemzug dafür bewundern, dass sie „echte Männer“ sind und sich gegen die LGBTQ-Lobby stellen. Obwohl dieser Vergleich allein schon für den durchschnittlichen Guardian-Leser als automatischer emotionaler Auslöser dienen könnte, indem er

nicht nur den ungarischen Ministerpräsidenten in die gleiche Schublade wie den russischen Präsidenten steckt, sondern auch die ungarische Minderheit im westukrainischen Transkarpatien mit den russischsprachigen Separatisten im Donbass vergleicht, ist der obige Vergleich zwischen den beiden Staatsoberhäuptern in Wirklichkeit ein peinliches Klischee.

Putin ist, wie zahllose Berichte und persönliche Begegnungen mit ukrainischen Ungarn belegen, kein Held in den ungarischsprachigen Haushalten der Ukraine und auch nicht in Budapest, wo die Regierung die russische Invasion unmissverständlich verurteilt hatte.

Statue des ungarischen Dichters Sándor Petőfi in Bergsaß (Berehowe). Foto: KMKSZ

Die Tatsache, dass Präsident Selenskyj laut dem Guardian-Artikel von einem der zitierten Dorfbewohner als „Clown“ bezeichnet wurde, ist vielleicht plausibler, aber es ist an sich eine Halbwahrheit, wenn wir nicht darauf hinweisen, dass diese Meinung außerhalb von Kiew auch in der ganzen Ukraine zu finden ist. Vor dem Einmarsch der Russen in die Ukraine lag die Popularität von Präsident Selenskyj bei den Ukrainern unter 10 %, so dass es bestenfalls irreführend ist, die oben genannte Meinung mit einer gespaltenen Loyalität der Ungarn zu begründen.

Der Bericht des Guardian riskiert jedoch, ukrainische nationalistische Gefühle zu schüren, wenn er fortfährt, dass „in Kiew die Befürchtung besteht, dass die ungarische Gemeinschaft im Westen zu einem kleineren Spiegelbild der russischsprachigen Gemeinschaft im Osten zu werden droht, wobei eine feindliche ausländische Macht die Sorge um ihre Rechte als Vorwand benutzt, um die ukrainische Souveränität zu untergraben“. Solche unheilvollen und böswilligen Vergleiche spielen nicht nur den westlichen Kulturkriegern in die Hände, die Viktor Orbán als Feind des Fortschritts betrachten, sondern, was noch beunruhigender ist, den Kräften, die die Existenzberechtigung der ungarischen Gemeinschaft schon lange vor dem Krieg in Frage gestellt haben.

Die ungarische Gemeinschaft in Transkarpatien hat keine separatistischen Tendenzen, hat sich nicht bewaffnet und lebt im Allgemeinen in Frieden mit der ukrainischen Mehrheit, soweit es ihr erlaubt ist. Transkarpatien ist in der Tat zu einer wertvollen Insel des Friedens, der Zivilisation und eines gewissen Wohlstands in dem Meer des unvorstellbaren Gemetzels geworden, das die heutige Ukraine darstellt. Die ungarische Regierung schickt ihnen keine Waffen, keine Munition, keine hetzerische politische Rhetorik, sondern Bücher, Lebensmittel, warme Kleidung, finanzielle Unterstützung für ihr tägliches Leben, wovon auch die in Transkarpatien lebenden Ukrainer, Ruthenen oder eben Russen sehr profitieren.

In einer unruhigen Region Europas, in der die Erinnerungen an den ethnischen und religiösen Völkermord des Zweiten Weltkriegs noch allzu frisch sind und in der ethnische Säuberungen noch immer Realität sind, ist das Schüren von Emotionen durch solche tendenziöse Berichte geradezu gefährlich.

Vertreter der ungarischen Minderheit in der Ukraine zu fragen, ob sie einen ungarischen Pass besitzen, obwohl man weiß, dass die Bejahung dieser Frage ernsthafte Konsequenzen für diese führenden Persönlichkeiten der Gemeinschaft nach sich ziehen könnte, ist ebenfalls kaum nachvollziehbar. Aber ihre Antwortverweigerung als Separatismus und verdächtige Loyalität zu verkaufen, ist eine glatte Provokation. Doppelte Staatsbürgerschaft und mehrere Pässe sind in zivilisierten, demokratischen Ländern eine Selbstverständlichkeit, ein Privileg, das etwa 1,3 Millionen britische Staatsbürger genießen, ohne dass es jemand wagt, ihre Loyalität in Frage zu stellen oder sie zu beschuldigen, trojanische Pferde ausländischer dunkler Mächte zu sein. Man kann sich nur fragen, was den Guardian dazu bewogen hat, dies im Zusammenhang mit den Ungarn in der Ukraine zu erwähnen.

Die Tatsache, dass The Guardian in den letzten zehn Jahren fast jedem eine Plattform geboten hat, der bereit war, Negatives über das konservative Ungarn mitzuteilen, ist an sich schon problematisch, aber

in einem vom Krieg zerrissenen Land Hass gegen eine Minderheit zu schüren, deren Rechte in den letzten Jahren schwer verletzt wurden, ist unverzeihlich.

Eine solche Angst schürende Berichterstattung könnte den ukrainischen Nationalismus weiter anheizen und zu einer weiteren Beschneidung der Rechte der ungarischen Minderheit oder sogar zu physischen Angriffen führen, für die es in diesem Land nur allzu viele Präzedenzfälle gibt.

Die nationale Identität und Loyalität der Ungarn in Transkarpatien ist ein außerordentlich komplexes Phänomen, das mit unzähligen Schichten der Geschichte überlagert ist. Doch das nationale Zugehörigkeitsgefühl der Ungarn ist ein besonders komplexes Thema für einen britischen Journalisten, dessen Zeitung seit Jahren an der Demontage der englischen, britischen Identität mitwirkt und versucht, sie durch die längst gescheiterte Utopie eines multikulturellen Britanniens zu ersetzen. Gewöhnliche Bürger der Ukraine, seien es Ukrainer oder Ungarn, werden nicht unbedingt die Gefahren verstehen, mit bestimmten westlichen Vertretern des Haltungsjournalisten zu sprechen, aber sie wären sicherlich am besten beraten, ihre Ansichten nur mit Medien zu teilen, von denen sie wissen, dass sie ihrer Gemeinschaft seit langem gute Dienste erwiesen haben.

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Via Hungary Today Beitragsbild: MTI/Miniszterelnöki Sajtóiroda/Fischer Zoltán