Der unter Pál Dárdai tätige Torwarttrainer riet in einem Interview dem Leipzig-Fußballer Péter Gulácsi, der sich kürzlich zu Regenbogenfamilien geäußert hat, eher beim Sport zu bleiben und keine Position zu öffentlichen und sozialpolitischen Fragen zu formulieren. Viele Hertha Fans hielten diese Aussage für irritierend. Schließlich gab der Club bekannt: „Hertha BSC trennt sich von seinem Torwarttrainer Zsolt Petry. Der Bundesligist reagiert damit auf das umstrittene Interview des Ungarn.
Hertha BSC hat sich mit sofortiger Wirkung von seinem Torwarttrainer Zsolt Petry getrennt. In einer Pressemitteilung schrieb der Club:
Man habe die „Charta der Vielfalt unterschrieben und setzt sich als Verein aktiv für Werte wie Vielfalt und Toleranz ein, weil uns diese Werte wichtig sind. Dies findet sich in den Äußerungen von Zsolt Petry, die er als unser Mitarbeiter öffentlich getätigt hat, nicht wieder.“
Dies gab der Hauptstadt-Klub am Dienstag offiziell bekannt. Grund war auch, dass der Trainer das Interview nicht autorisieren ließ.
Die Geschäftsführung von Hertha BSC hat sich in Bezug auf einige Äußerungen von Torwarttrainer Zsolt Petry in einem dem Verein vorher nicht bekannten Interview mit der ungarischen Zeitung ‚Magyar Nemzet‘ nach intensiver Aufarbeitung und Beratung dazu entschlossen, Zsolt Petry mit sofortiger Wirkung freizustellen
hieß es noch in der Mitteilung von Hertha.
Hertha BSC trennt sich von Zsolt Petry. Unsere Geschäftsführung hat sich nach einem dem Verein vorher nicht bekannten Interview dazu entschlossen, unseren Torwarttrainer mit sofortiger Wirkung freizustellen.
Közzétette: Hertha BSC – 2021. április 6., kedd
Für seinen Einsatz für „Regenbogenfamilien“ hat der Leipziger Fußballspieler Péter Gulácsi früher sehr viel Kritik geerntet. Auch von seinem Landsmann, dem Torwarttrainer bei Hertha BSC, Zsolt Petry. Als Petry in einem Interview nach Gulácsis Standpunkt gefragt wurde, sagte er, dass die Mehrheit der ungarischen Gesellschaft der liberalen Meinung des Torhüters nicht zustimme.
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„Was Péter motiviert haben könnte, sich für Homosexuelle, Transvestiten und Menschen anderer Geschlechtsidentitäten einzusetzen, weiß ich nicht“, sagte Petry der regierungsnahen Tageszeitung Magyar Nemzet.
„Wenn ich an seiner Stelle wäre, würde ich mich als Sportler auf den Fußball konzentrieren und keine Stellung zu öffentlichen oder gesellschaftspolitischen Themen beziehen. Ich würde den Job machen, den mein Verein und die ungarische Nationalmannschaft von mir erwarten“, so Petry.
Gleichzeitig hatte Petry in diesem Interview auch die Migrationspolitik Europas scharf kritisiert. Er sagte: „Europa ist ein christlicher Kontinent, und es gefällt mir nicht, den moralischen Verfall zu sehen, der sich über den Kontinent ausbreitet“.
In einer kurzen Mitteilung reagierte später Petry: „Ich möchte betonen, dass ich weder homophob noch fremdenfeindlich bin“, verkündete Petry in der Mitteilung. „Meine Aussage zur Einwanderungspolitik bedaure ich sehr und möchte all die Menschen, die bei uns Zuflucht suchen und die ich damit beleidigt habe, um Entschuldigung bitten. Ich war sehr gerne für Hertha BSC tätig und respektiere diese Entscheidung.“
(Via: sport1.de, Titelbild: MTI/EPA/Clemens Bilan)