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Ukrainisches Importdumping sollte eingedämmt werden, so der Landwirtschaftsminister

Ungarn Heute 2024.01.30.

Der ungarische Landwirtschaftsminister hat die EU aufgefordert, die landwirtschaftliche Produktion und den Handel in Europa zu schützen, berichtet Világgazdaság.

István Nagy erklärte, es sei inakzeptabel, die autonome Handelsliberalisierungsmaßnahme (ATM-Verordnung) in ihrer derzeitigen Form bis Juni 2025 zu verlängern. Diese Verordnung wird es der Ukraine ermöglichen, ohne Hindernisse Handel zu treiben, was erhebliche Auswirkungen auf die Agrarsektoren der EU haben wird, schreibt das Portal.

Nach Ansicht des Ministers sollte die Verordnung geändert und Schutzmaßnahmen eingeführt werden, um die europäische Agrar- und Ernährungsindustrie zu schützen. Solange dies nicht geschehen ist, wird die ungarische Regierung die ungarischen Erzeuger und Verbraucher gleichermaßen durch die Schließung der Grenzen schützen.

Es muss gesagt werden, dass die Importe aus der Ukraine die Stabilität des Agrarsektors und die Zukunft der Erzeuger bedrohen,

betonte István Nagy.

Ursprünglich waren die ukrainischen Agrarexporte hauptsächlich für Drittländer bestimmt, doch seit dem Ausbruch des Krieges dringen sie auf die EU-Märkte vor, was zu erheblichen Störungen führt, erläuterte der Minister. Außerdem hätten die EU-Erzeuger aufgrund der unterschiedlichen Produktionsstandards einen Wettbewerbsnachteil, fügte er hinzu.

Die europäischen Vertreter der Produktsektoren, die auf dem EU-Markt am stärksten benachteiligt sind, befürchten, dass

das Überleben der Erzeuger von Getreide, Ölsaaten, Geflügelfleisch und Eiern sowie der Akteure des Zuckersektors auf dem Spiel steht, wenn der derzeitige ATM-Mechanismus mit der Ukraine beibehalten wird.

Die Getreidemärkte in ganz Europa haben sich angespannt und sind mancherorts völlig zum Erliegen gekommen, was zu einem Anstieg der Lagerbestände und zu Lagerproblemen geführt hat, erinnert Világgazdaság.

Nach Angaben der Handelsverbände lagen die EU-Einfuhren von Geflügelfleisch Anfang November letzten Jahres bei über 204.000 Tonnen, was einem Anstieg von 51 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Innerhalb dieser Kategorie stiegen die Einfuhren von Tiefkühlprodukten um 37 Prozent und die Einfuhren von Frischfleisch um 85 Prozent, so das Portal.

Vergütung für die durch ukrainisches Getreide geschädigten Landwirte
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via vg.hu, Beitragsbild: Facebook/Agrárminisztérium