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Ungarische Diaspora-Gemeinschaften sind Bollwerke der Nation

MTI - Ungarn Heute 2022.11.16.

Das Geburtshaus des Fürsten Gabriel Bethlen in Marosillye (Ilia, Rumänien), wo es nur noch eine Handvoll Ungarn gibt

Die Diaspora-Gemeinschaften sind die Bollwerke des Ungarntums: Sie spielen eine Schlüsselrolle für das Überleben der ungarischen Nation als Ganzes, sagte der Staatssekretär des Ministerpräsidiums für Nationale Politik am 15. November, dem Tag der ungarischen Diaspora, gegenüber der MTI.

Árpád János Potápi erinnerte daran, dass das ungarische Parlament im Einklang mit seiner im Grundgesetz verankerten Verantwortung gegenüber den jenseits der Grenzen lebenden Ungarn am 3. November 2015 den 15. November, den Tag der Geburt und des Todes des siebenbürgischen Fürsten Gabriel Bethlen (1580–1629), zum Tag der ungarischen Diaspora erklärt hat.

Wenn die ungarische Diaspora geschwächt wird oder verloren geht, sind auch die in kompakten Siedlungsgebieten lebenden ungarischen Gemeinschaften gefährdet,

betonte der ungarische Staatssekretär, weshalb die ungarische Regierung der Stärkung und Unterstützung der ungarischen Diaspora-Gemeinschaften besondere Aufmerksamkeit widmet.

Der Staatssekretär für Nationale Politik wies darauf hin, dass die Diaspora-Gemeinschaften des Karpatenbeckens fast die Hälfte der ungarischen Bevölkerung außerhalb Ungarns ausmachen; sie wurden im 20. Jahrhundert drastisch reduziert, aber die letzten zehn Jahre haben gezeigt, dass dieser Prozess nicht unumkehrbar ist.

Fact

Der Begriff „Diaspora“ bezieht sich auf eine (ungarische) Gemeinschaft, die nicht durch Migration entstanden und auf lokaler Ebene zu einer Minderheit geworden ist. Sie hat keine räumliche Bindung zu den kompakten ungarischen Siedlungsgebieten, lebt in einem fremdsprachlichen Umfeld im Karpatenbecken und in der Moldau und verliert durch Assimilation allmählich ihre Kompaktheit. Die Situation einer Diaspora-Gemeinschaft hängt von der Anzahl der Einwohner, dem Vorhandensein eines Schulsystems und anderer Einrichtungen sowie dem Entwicklungsstand ihres Siedlungsortes ab. Die Größe der ungarischen Diaspora ist schwer einzuschätzen: Im Karpatenbecken schwankt sie zwischen 200 000 und 1 Million.  Das Überleben der Diaspora-Gemeinschaften wird entscheidend von der Sprachpolitik des jeweiligen Staates beeinflusst.

Potápi hob hervor, dass das Staatssekretariat für Nationale Politik eine Reihe von Institutionen, Organisationen und Schülerwohnheime, die in der Diaspora tätig sind, zuverlässig unterstützt. Als Beispiele nannte er die Zoltán-Kallós-Stiftung in Válaszút (Răscruci, Rumänien), die TÉKA-Stiftung in Szamosújvár (Neuschloss/Gherla, Rumänien), die Schulstiftung, die das außerschulische Programm durchführt, die Rovás-Bürgervereinigung in der Slowakei, das Péter-Selymes-Ilosvai-Volksensemble in Nagyida (Veľká Ida, Slowakei), das Diaspora-Programm des Ungarischen Nationalrats in der Vojvodina (Serbien) sowie Schulen, Kindergärten und Einrichtungen, die in der transkarpatischen Diaspora (Ukraine) tätig sind.

Er sagte, dass das Nationale-Neubeginn-Programm den Betrieb, die Entwicklung und die Programme von Einrichtungen und Organisationen in der Diaspora unterstützt. Das Sándor-Petőfi-Programm wurde 2015 speziell zur Unterstützung der Diaspora-Gemeinschaften eingerichtet, indem Stipendiaten an ungarische Diaspora-Organisationen entsandt werden. Er fügte hinzu, dass seit 2015 bereits mehr als 300 junge Menschen ungarischen Diaspora-Gemeinschaften im Karpatenbecken geholfen haben.

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Via MTI Beitragsbild: Erdélyi túrák Facebook