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Ungarische Regierung genießt im Szeklerland mehr Vertrauen als rumänische Institutionen

MTI - Ungarn Heute 2024.02.16.

Straße in Sankt Georgen

Die ethnischen Ungarn im siebenbürgischen Landkreis Kovasna (historisch: Drei Stühle) haben mehr Vertrauen in die ungarische Regierung als in die rumänischen Staats- oder EU-Institutionen, sind aber auch mit der Arbeit der Kommunal- und Landkreisverwaltungen zufrieden, wie eine am Donnerstag in Sankt Georgen (Sepsiszentgyörgy, Sfântu Gheorghe) vorgestellte Umfrage ergab.

Sándor Tamás, Vorsitzender der Landkreisorganisation der Ungarischen Demokratischen Allianz in Rumänien (RMDSZ), und der Soziologe Gergő Barna präsentierten die Ergebnisse der Umfrage mit dem Titel „Kovasna-Monitor“.

Auf der Pressekonferenz hieß es, die Umfrage sei zwischen dem 21. September und dem 13. Oktober 2023 an einer repräsentativen Stichprobe von 1.877 ungarischsprachigen Erwachsenen im Kreis Kovasna durchgeführt worden, mit einer höheren Anzahl von Teilstichproben für vier Städte: Szekler Neumarkt (Kézdivásárhely, Târgu Secuiesc), Kovasna (Kovászna, Covasna), Boralth (Barót, Baraolt) und Sankt Georgen. Für die letztgenannte Stadt wurde auch die Meinung der rumänischen Einwohner gemessen.

Bei der Frage nach dem Vertrauen in die Institutionen wurde die ungarische Regierung mit 83 % der Befragten am häufigsten genannt, gefolgt von den lokalen Behörden mit 73 %.

Das Vertrauen in die Europäische Union liegt bei 31 %, in die NATO bei 27 %, während 18 % der Ungarn in der Region dem rumänischen Staatsoberhaupt vertrauen, 17 % der rumänischen Regierung und 15 % dem rumänischen Parlament.

Den Daten zufolge sind 18 % der Meinung, dass sich die Dinge in Rumänien in die richtige Richtung entwickeln, während 78 % das Gegenteil meinen. Gergő Barna sagte, dass die Ungarn in Kovasna generell pessimistisch sind, was Rumänien betrifft, aber die derzeitige Rate ist höher als sonst.

Andererseits sind zwei Drittel von ihnen mit ihren eigenen Lebensbedingungen zufrieden, und 62 % sagten auf die Frage nach der Entwicklung der Ortschaften, dass die Dinge in die richtige Richtung gehen.

Das ist jetzt eine Trendwende“,

betonte der Soziologe, der darauf hinwies, dass dieser Anteil früher nicht über 50 % lag.

Sándor Tamás (l) und Gergõ Barna. Foto: MTI/Kátai Edit

Wie sonst in Rumänien sind 73 % der Befragten der Meinung, dass sich die Dinge in Bezug auf die Europäische Union in die falsche Richtung entwickeln. 72 % sind der Meinung, dass sich die EU mehr um die Einwanderer als um die nationalen Minderheiten kümmert, während 64 % zugeben, dass die EU zu vielen Verbesserungen beigetragen hat, und ebenso viele meinen, dass der Beitritt Rumäniens zur Europäischen Gemeinschaft insgesamt eine gute Sache ist.

Gergő Barna sagte, dass die ethnischen Ungarn aus Kovasna der EU im Allgemeinen sehr kritisch gegenüberstehen, was sich vor allem in Minderheitenfragen äußert. 78 % von ihnen halten es jedoch für wichtig, dass die ethnischen Ungarn im Europäischen Parlament vertreten sind.

Die zentrale Frage der Umfrage war die Wahrnehmung der diesjährigen Wahlen in Rumänien.

Die Kommunalwahlen werden von 83 % der Befragten als wichtig angesehen,

die Parlamentswahlen von 74 %, die Wahlen zum Staatsoberhaupt von 73 % und die Wahlen zum Europäischen Parlament von 67 %. Im Landkreis Kovasna, der bei rumänischen Wahlen in der Regel eine niedrige Wahlbeteiligung aufweist, lag der Anteil der sicheren Wähler zum Zeitpunkt der Umfrage bei 56 %.

Bei den Kommunalwahlen im Landkreis Kovasna würden 82 % der sicheren ungarischen Wähler für die RMDSZ, 8 % für die Siebenbürgisch-Ungarische Allianz (EMSZ) und 1,2 % für die kürzlich gegründete Ungarische Bürgerkraft (MPE) stimmen, wobei die Unterstützung für die einzelnen rumänischen Parteien noch geringer ist als die letztere.

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Via MTI Beitragsbild: Sepsiszentgyörgy Önkormányzata Facebook