Dieses Jahr wurde der landesweit berühmte und auch auf internationaler Ebene bekannte "Bori Kisjankó Nationale Stickerei-Wettbewerb" zum 30-sten Mal in Ungarn ausgeschrieben.Weiterlesen
Ungarn hat bei der UNESCO eine eigene Nominierung für die ungarische Streichorchestertradition eingereicht. Die Tradition der Lipizzanerpferdezucht wurde von acht Ländern – Österreich, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Ungarn, Italien, Rumänien, Slowenien und der Slowakei – gemeinsam bei der UNESCO eingereicht.
Sowohl die ungarische Streichorchestertradition als auch die Lipizzanerpferdezucht wurden auf der 17. Tagung der UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Auf der repräsentativen Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO stehen derzeit die Mohács-Busó-Prozession, die Matyó-Stickerei, die gemeinsame Nominierung der Falknerei und die Traditionen des Blaudrucks. Im Register der guten Erhaltungspraktiken sind die Tanzsaal-Methode und die Kodály-Methode beispielhafte Erhaltungsprogramme.
Die Streichmusikformation hat sich im Laufe der Jahrhunderte aus der Praxis der Gentleman-Streichmusik entwickelt. Die bäuerlichen Streicherkapellen in der Grundbesetzung Geige/Bratsche/Bass dominierten bei gesellschaftlichen und familiären Anlässen, Tanz- und Gesangsveranstaltungen an Werktagen und Feiertagen. Die Mitglieder der Bauernkapellen eigneten sich ihre musikalischen Kenntnisse nach dem Gehör an und passten ihr Repertoire, das oft in die Tausende ging, den lokalen Bedürfnissen an. Die Tanzhausbewegung der 1970er Jahre war ein Wendepunkt für die Streichorchestertradition, der ihr zu ihrem heutigen Überleben und Aufblühen verhalf.
Heute haben Hunderte von Volksmusikern dank der Einführung formeller Ausbildungskurse die Ausübung und bewusste Weitergabe der Streichmusik zu ihrem Lebensinhalt und zu ihrer Berufung gemacht. Da sich ungarische Streichorchester schon immer an ihr soziales Umfeld angepasst haben, werden Melodien, Texte, Spielweise und Repertoire von den Musikern, Tänzern und dem Publikum gemeinsam gestaltet. Mit seiner vielfältigen instrumentalen Zusammensetzung, seinen sozialen und kulturellen Funktionen und seinem abwechslungsreichen Repertoire hat das ungarische Volksstreichorchester Einfluss auf ganz Europa und vor allem auf die Nachbarregionen, was es heute zu einem der einflussreichsten musikalischen Phänomene in der Region macht.
Das Nominierungsdossier wurde mit der professionellen Unterstützung des Hauses der Traditionen erstellt. Das Bewertungsgremium lobte den gut vorbereiteten und informativen Videoanhang.
Während der österreichisch-ungarischen Monarchie wurde die Pferderasse, die für den kaiserlichen Hof gezüchtet wurde, im kaiserlichen Gestüt der Gemeinde Lipica im heutigen Slowenien gehalten. Ungarn spielte eine wichtige Rolle bei der Erhaltung der Rasse. Das Gestüt, das während der Napoleonischen Kriege in Gefahr war, wurde nach Mezőhegyes in Ungarn gerettet, von wo aus sich die Lipica-Rasse in den Ländern der ehemaligen Monarchie verbreitete.
Seit mehr als 450 Jahren verbindet die Lipizzanerzucht Gemeinschaften und schafft ein starkes Gefühl gemeinsamer Identität, einschließlich eines besonderen Vokabulars und einer starken emotionalen Bindung zwischen Züchtern und Pferden. Österreich, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Ungarn, Italien, Rumänien, Slowenien und die Slowakei haben Gestüte, in denen Lipizzaner gezüchtet werden. Ungarn zeichnet sich durch seine internationalen Erfolge in Gespannfahren mit dem Lipizzaner aus.
via mti.hu, Beitragsbild: offizielle Facebook-Seite von Szellemi kulturális örökség Magyarországon – ICH in Hungary