Wöchentliche Newsletter

Ungarischer Dichter mit Chinas wichtigstem Lyrikpreis ausgezeichnet

Ungarn Heute 2023.06.15.

Der Große Internationale Lyrikpreis 1573 wurde dem ungarischen Dichter István Turczi verliehen, dessen Gedichte von Yu Zemin ins Chinesische übersetzt wurden.

Der Gewinner des diesjährigen Großen Internationalen Lyrikpreis 1573 wurde in China bekannt gegeben: Als erster Ungar seit der Gründung des renommiertesten und höchstdotierten Lyrikpreises in China wurde István Turczi ausgezeichnet. Der Dichter, Übersetzer, Hochschullehrer, Gründungs-Chefredakteur der Zeitschrift und des Verlags Parnassus, Generalsekretär des ungarischen PEN-Clubs und mehrfach wiedergewählter Präsident der Sektion Lyrik des ungarischen Schriftstellerverbands, ist Träger des Attila-József-, Lorbeerkranz- und Prima-Primissima-Preises.

Die Preisverleihung findet im Oktober dieses Jahres im Rahmen eines mehrtägigen kulturellen Treffens und eines Galaabends in der historischen Stadt Luzhou in der Provinz Sichuan statt,

an dem Hunderte von chinesischen und ausländischen Literaturexperten teilnehmen werden.

Yu Zemin. Foto: EM Soós György Facebook

Bei der Preisverleihung erhält der Gewinner neben einer Urkunde einen 50 Jahre alten weißen Likör in der Originalflasche im Wert von 10.000 Euro und einen Preis von 20.000 Euro. Der weltweit renommierte Fachpreis wurde bereits an Persönlichkeiten wie den Litauer Tomas Venclova, den für den italienischen Literaturnobelpreis nominierten Guido Oldani, den französischen Apollinaire-Preisträger Jean-Pierre Simeon, Sona Van, eine führende Persönlichkeit der armenisch-amerikanischen Lyrik, einen der größten lebenden irischen Dichter, Eiléan Ni Chuilleanáin, und, noch früher, den bekannten, in Syrien geborenen und in Paris lebenden Adonis, der 2014 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet wurde, verliehen.

István Turczi in Taiwan (2016). Foto: István Turczi Facebook

Den Vorsitz der Jury des Großen Lyrikpreises 1573 führt der berühmteste zeitgenössische Dichter, der einer ethnischen Minderheit Chinas angehört,  Jidi Majia, dessen Gedichte in 30 Sprachen übersetzt wurden. Der Übersetzer der Gedichte von István Turczi ist Yu Zemin, der in Ungarn bereits mit dem Preis Pro Cultura Hungarica ausgezeichnet wurde und ein herausragender Übersetzer und Vertreter der zeitgenössischen ungarischen Literatur in China ist. Er hat nicht nur die Gedichte von Sándor Petőfi, Endre Ady, Attila József, Sándor Weöres, Géza Szőcs u. a. übersetzt, sondern auch so epochale Romane wie Die Jungen von der Paulstraße von Ferenc Molnár, Bekenntnisse eines Bürgers von Sándor Márai, den Roman eines Schicksallosen von Imre Kertész, Harmonia Caelestis von Péter Esterházy, Parallelgeschichten von Péter Nádas und Satanstango von László Krasznahorkai.

Der seit 2017 verliehene Preis ist mittlerweile eine der wichtigsten literarischen Auszeichnungen in China,

die gemeinsam vom Chinesischen Schriftstellerverband, dem Chinesischen Opern- und Tanztheater, der Stadtverwaltung Luzhou und der Luzhou Laojiao Likörfabrik, dem Hauptsponsor des Preises und der Veranstaltung, ins Leben gerufen wurde. Die älteste Kellerei der Stadt ist seit 1573 bis heute in Betrieb und stellt nach wie vor nach traditionellen Methoden einen besonderen Likör von höchster Qualität her, der heute als einer der edelsten und wertvollsten Liköre Chinas gilt.

Aristokratische Textilien der Esterházy-Schatzkammer werden in China ausgestellt
Aristokratische Textilien der Esterházy-Schatzkammer werden in China ausgestellt

Als Ehrengast der "Woche der Seidenstraße" präsentiert das Museum für Angewandte Kunst luxuriöse Seidenstoffe, Samt und Prunkwaffen aus der Forchensteiner Sammlung.Weiterlesen

Via Kultúra Beitragsbild: Dombó TV Facebook