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Ungarn kann es sich nicht leisten, dumm zu sein, sagt Viktor Orbán

Ungarn Heute 2023.08.25.

Ministerpräsident Viktor Orbán sprach am Freitag in der Sendung „Guten Morgen, Ungarn!“ von Radio Kossuth unter anderem über den enormen Vorteil, den die vor einem Jahrzehnt angekündigte Ostöffnung für Ungarn mit sich brachte.

Zu Beginn des Interviews sagte der Premierminister, dass Ungarn in Bezug auf die Löhne einen historischen Nachteil habe, da die Löhne in der Zeit der Wende von einem sehr niedrigen Niveau zu steigen begonnen haben. Der August könnte der Monat sein, in dem eine Trendwende beim Lohnwachstum über der Inflation möglich ist, erklärte Viktor Orbán. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass das Land einen harten Herbst haben werde, um sicherzustellen, dass das Lohnwachstum über der Inflation liege. Der Ministerpräsident zeigte sich zuversichtlich, dass sich die Preisinflation und das Lohnwachstum bis zum Jahresende annähernd die Waage halten werden.

Seit 2012 hat es kein Quartal gegeben, in dem die Preise schneller gestiegen sind als die Löhne. Aber das hat nur bis Anfang dieses Jahres gedauert, weil die Löhne mit der kriegsbedingten Steigerung der Energiepreise und dessen Auswirkungen auf die Wirtschaft nicht Schritt halten konnten, sagte Viktor Orbán. Es sei wichtig, dass die zweite Jahreshälfte die erste Jahreshälfte korrigiere.

2023 wird das Jahr des Abbaus der Inflation, aber 2024 wird das Jahr der Wiederaufnahme des Wirtschaftswachstums sein,

so der Premierminister. In der Welt des Geldes hat es Prozesse gegeben, die zu einem Anstieg der Zinssätze geführt haben, und weil die Zinssätze hoch sind, können sie von den Unternehmen nicht verantwortungsvoll genutzt werden. Kein Kredit, kein Wachstum, stellte er fest. Die Anzeichen für Wachstum seien bereits da, aber die eigentliche Herausforderung komme erst noch.

Wir brauchen eine Wirtschaft, in der jeder, der arbeiten will, dies auch tut, betonte der Ministerpräsident. Er wies darauf hin, dass es heute eine Million mehr Erwerbstätige gibt als im Jahr 2010.

Durchschnittslöhne innerhalb eines Jahres um 16 Prozent gestiegen
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Die Ungarn haben im Juni durchschnittlich fast 400.000 Forint (1.041 Euro) nach Hause gebracht.Weiterlesen

In Bezug auf die Nebenkostensenkung sagte Viktor Orbán, dass die Regierung den Familien in den ersten sieben Monaten dieses Jahres 1.078 Milliarden Forint (2,8 Mrd. Euro) in Form von Nebenkostensenkung zur Verfügung gestellt habe. Er bekräftigte, dass heute durch die Nebenkostensenkung jede ungarische Familie 181.000 Forint (472 Euro) an Subventionen erhalte, weshalb es ein großes Problem sei, dass die Europäische Kommission dies missbillige.

Im europäischen Vergleich zahlen die ungarischen Familien die niedrigsten Energiepreise,

und wenn es hier möglich ist, kann es auch anderswo möglich sein, weshalb Brüssel uns angreift, so der Premierminister. „Ich verstehe, was ihr Problem ist, aber wir können das nicht berücksichtigen“, fügte er hinzu.

Energie werde gebraucht, die Versorgungssicherheit habe Vorrang vor allen anderen Überlegungen, betonte der Premierminister. Außenminister Szijjártó habe Recht, er sei für die Verhandlungen zuständig, „er hat die Dinge brillant gehandhabt“. Viktor Orbán sagte, dass die Aufgabe bis jetzt einfach gewesen sei, aber jetzt gebe es Sanktionen gegen die Russen, die Druschba-Pipeline sei gesprengt worden, und die ungarische Regierung habe eine andere Route finden müssen. Dies erkläre den diplomatischen Kreis, den wir am 20. August in Ungarn gesehen haben, erläuterte der Minsiterpräsident. Er betonte, dass

die Türkei ein wichtiger Akteur in der Energieversorgung sei, dass der Hahn in Erdogans Händen liege und dass man mit den Türken zusammenarbeiten müsse.

Wichtige diplomatische Gäste in Ungarn am Nationalfeiertag
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Der ungarische Ministerpräsident, Viktor Orbán, hat am Sonntag einen diplomatischen Gipfeltag abgehalten.Weiterlesen

Viktor Orbán bezeichnete es, Gas aus Aserbaidschan über Rumänien und das Schwarze Meer nach Ungarn zu bringen, als wichtig. Europa habe sich abgeschottet. Turkmenistan will auch Gas importieren, was, wie er betonte, gut für Ungarn wird, weil das Land es braucht. Der Premierminister sagte, Ungarn könnte in Aserbaidschan Strom produzieren und ihn über eine Unterwasserpipeline nach Europa bringen, und er könnte über Rumänien nach Ungarn kommen, so dass das Land auch Strom billig kaufen könnte. Er erklärte auch, dass „wir uns mit dem Emir von Katar darüber geeinigt haben, wie man Gas von Katar über Kroatien per Schiff nach Ungarn bringen kann“.

Ein Land von der Größe Ungarns könne es sich nicht leisten, dumm zu sein, es müsse die Stärke seines Geistes haben, was Voraussicht und Schnelligkeit bedeute,

so der Ministerpräsident. Er fügte hinzu, dass diejenigen, die sich schneller anpassen, einen Vorsprung gewinnen können, auch gegenüber den Großen.

Viele Menschen haben in den letzten Jahren gefragt, warum wir die Zusammenarbeit mit den türkischen Staaten suchen, und die Linke hat sich sogar darüber lustig gemacht, aber heute ist klar, dass diese Region in den kommenden Jahrzehnten einen hohen Stellenwert haben wird, sagte Viktor Orbán. Er erläuterte, dass die ungarische Regierung seit langem Beziehungen aufgebaut habe, die sich nun auszahlten und erhebliche wirtschaftliche Vorteile mit sich brächten. Das Gleiche gelte für die Entwicklung der Streitkräfte, mit der die Regierung schon vor Jahren begonnen habe, fügte der Ministerpräsident hinzu.

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via mti.hu, Beitragsbild: Facebook/Viktor Orbán