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Veranstaltungsreihe Csoma 240 knüpft an die indische Hochachtung für den Sprachwissenschaftler

MTI - Ungarn Heute 2024.04.19.

Bild des Grabmals von Csoma, das bis zu seinem Tod auf dem Schreibtisch von István Széchenyi stand

Anlässlich des 240. Geburtstages von Sándor Kőrösi Csoma wurde in Kalkutta eine Ausstellung mit Werken der Szekler Textilkünstlerin Ella Gazdáné Olosz eröffnet, wie Mariann Erdő, Leiterin des organisierenden Liszt-Instituts Delhi, am Donnerstag gegenüber dem siebenbürgischen Nachrichtenportal Krónika erklärte.

Im Rahmen einer Reihe von Veranstaltungen, die dem Gedenken an den vor 240 Jahren in Csomakőrös (Chiuruș) im Szeklerland geborene Sprachwissenschaftler und Verfasser des tibetisch-englischen Wörterbuchs gewidmet sind, wurde am Mittwoch am Sitz der Asiatischen Gesellschaft eine Ausstellung mit Werken der Textilkünstlerin Ella Gazdáné Olosz (1937-1993) aus Kovasna eröffnet.

Die Werke der aus dem Szeklerland stammenden Textilkünstlerin, in denen auch orientalische Motive zu sehen sind, kamen auf Einladung des Liszt-Instituts Delhi nach Indien; die Ausstellung der Teppiche wird im Juni in Delhi zu sehen sein.

Das Liszt-Institut hat das Projekt Csoma 240 am 4. April, dem 240. Geburtstag des Sprachwissenschaftlers, ins Leben gerufen. Der Direktorin des Instituts zufolge halten es die Inder für wichtig, durch die Csoma-Verehrung eine lebendige Verbindung zu den Ungarn aufrechtzuerhalten, und die Ausstellung in Kalkutta zeigte, dass dies immer noch auf der Tagesordnung steht und die Menschen anzieht.

Dem Publikum gefiel die Tatsache, dass Ella Gazdáné Olosz zwar nicht in Indien war, aber die Inspiration des Ostens in ihren Werken nachvollziehbar ist. Die uralte Ikat-Webtechnik, die im Nahen Osten und in Südostasien weit verbreitet ist, ist auch hier sehr bekannt und wird verwendet, so dass das Publikum dies ebenso schätzte wie die Harmonie der Farben, erklärte Mariann Erdő gegenüber dem Nachrichtenportal.

Sie wies darauf hin, dass die Textilkünstlerin auf ihren Reisen vor Jahrzehnten die volkstümlichen Textilkulturen Ägyptens, der Türkei, Syriens, des Irak, Irans, Pakistans, Afghanistans und Turkmenistans studiert hat. Als Synthese aus westlichen und östlichen Erfahrungen wollte sie das Zusammenspiel von Tradition und Moderne zum Ausdruck bringen.

Foto: Kőrösi Csoma Sándor Közművelődési Egyesület Facebook

 

Im Rahmen der Reihe Csoma 240 wurde in einer Buchhandlung in der Stadt eine Ausstellung mit Fotografien von Viktor Zichó, einem Extremsportler und Umweltaktivisten, gezeigt, der die Strecke zwischen Csomakőrös und Darjeeling, dem Geburtsort und der letzten Ruhestätte des Sprachwissenschaftlers, mit dem Fahrrad zurückgelegt hat. Im Jahr 2019, zum 200. Jahrestag von Csomas Reise, machte er sich mit dem Fahrrad vom Dorf im Süden des Szeklerlandes aus auf den Weg und trug ein nationales Band und lokal angebaute Walnüsse zum Grab, wo er nach 11 Monaten und 13.000 Kilometern ankam. Die während seiner Reise aufgenommenen Bilder werden auch nach Darjeeling gebracht, wo sie durch Bilder aus Csomakőrös ergänzt werden.

Vor zwei Monaten wurde ein Aufruf an alle Ungarn, die zum Grab von Csoma gepilgert waren, gestartet, ihnen ihre Fotos zu schicken, und es gingen zahlreiche Fotos ein. „Wir werden sie auch präsentieren“, sagte Mariann Erdő gegenüber Krónika und fügte hinzu, dass man zusammen mit den Mönchen des örtlichen buddhistischen Klosters eine Zeremonie am Grab von Csoma abhalten wird.

Das Liszt-Institut plant außerdem eine wissenschaftliche Konferenz, einen Malwettbewerb und ein interaktives Programm, um Schülern in indischen Schulen Sándor Kőrösi Csoma näher zu bringen.

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Via MTI Beitragsbild: Taródi Lajos Facebook