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Vereinigte Ungarische Jüdische Gemeinde feiert 77. Jahrestag der Befreiung des Budapester Ghettos

MTI - Ungarn Heute 2022.01.18.
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Die Vereinigte Ungarische Jüdische Gemeinde (EMIH) hielt anlässlich des 77. Jahrestages der Befreiung der Budapester Ghettos eine Gedenkfeier am Holocaustmahnmal „Schuhe am Donauufer“.

Slomó Köves, Oberrabbi der EMIH, sagte, sie gedenken der hunderttausenden ungarischen Opfer, die im Holocaust „für das starben, was sie waren, nicht dafür, was sie taten“.

Er sagte, die Erinnerung müsse in Taten umgesetzt werden. Die jüdische Lehre besage, dass die Akzeptanz der Liebe, ohne sie zu rationalisieren, der sicherste Weg sei, um sinnlosen, unvernünftigen Hass zu überwinden.

Oberlander Baruch, Leiter des orthodoxen Rabbinats von Budapest, erinnerte sich daran, dass sein Vater, der durch Verstecken und falsche Papiere die Zeit der Deportationen in Budapest überlebte, danach gezwungen wurde, zuzusehen, wie jüdische Kinder, Frauen und Männer in die Donau geschossen wurden. Obwohl er entkam, erinnerte er sich noch sein Leben lang an dieses schreckliche Ereignis, sagte er.

Auf der Webseite www.emlekezes77.hu kann man jede Stunde, 77 Stunden lang Videos und Interviews mit Holocaustüberlebenden und ihren Rettern anschauen.

Das Dekret zur Abgrenzung des „großen“ Budapester Ghettos wurde am 29. November 1944 veröffentlicht, und das Gebiet mit der Dohány-Straße, der Nagyatádi-Szabó-Straße (heute Kertész-Straße), der Király-Straße, der Csányi-Straße, der Rumbach-Sebestyén-Straße, der Madách-Imre-Straße, dem Madách-Imre-Platz und dem Károly-Boulevard wurde am 10. Dezember abgeriegelt.

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Zunächst wurden 40.000 Menschen, die den gelben Stern tragen mussten, in die 4.513 Wohnungen des Ghettos umgesiedelt, doch die Zahl wuchs rasch an und erreichte zu Beginn des folgenden Jahres 70-80.000.

Trotz der Bemühungen des Roten Kreuzes erhielten die meisten nur 700-800 Kalorien pro Tag, und Ende Dezember verschlechterte sich die Lage während der sowjetischen Belagerung weiter. Die Menschen starben in großer Zahl, jeden Tag wurden 80-120 Tote weggebracht. Als das Ghetto am 18. Januar 1945 befreit wurde, fand man allein auf dem Klauzál-Platz mehr als 3.000 Leichen.

Via: MTI ; Titelbild: MTVA – Imre Faludi)