Péter Gyuricza, Autor der „Visszidens-Buchreihe, die unter der Schirmherrschaft der „Freunde von Ungarn Stiftung“ veröffentlicht wurde, und drei seiner Interviewpartner besuchten Tesmesvár am 11. April, um die Veröffentlichung des zweiten Bandes auf Einladung des Honorarkonsuls Péter Tamás zu feiern.
Die beiden Teile der Buchreihe – ein dritter Band ist derzeit in Bearbeitung – enthalten je 12 Interviews mit dem Journalisten Péter Gyuricza. Die Befragten verraten, wo sie oder ihre Vorgänger in Ungarn gelebt haben, warum sie das Land verlassen haben, wie sie ihre ungarische Identität bewahren konnten und wie sie zurückgekehrt sind.
Der Autor und seine Interviewpartner sind mit dem Buch auf Tour, sie wollen zeigen, dass „Ungarisch zu sein ein Lebensstil ist, ein Zustand der Seele, der aus einer Reihe von solchen Wurzeln besteht, die sogar diejenigen verbinden, deren Eltern schon im Ausland geboren sind. „
Nach der Veranstaltung im Donau-Institut in Budapest und noch vor der Präsentation des Buches in Temesvár besuchten sie mit der „Freunde von Ungarn Stiftung“ Szatmárnémeti, Kassa und Nagyvárad.
Während der Veranstaltung erklärte Péter Gyuricza kurz die Geschichte des Buches und enthüllte den Gedankengang hinter seinem Titel. Anschließend lud er die drei Befragten ein, ihre Lebensgeschichten und Erfahrungen zu teilen. Alice Diego-Fedor war die erste, die ihre Geschichte erzählte. Als sie erst eineinhalb Jahre alt war, verließen ihre Eltern 1949 Ungarn nach Venezuela. Sie konnte sich mit ihrer Familie erst wieder zusammenfinden, als sie sieben Jahre alt war. Sie hätte nie gedacht, dass sie eines Tages Venezuela verlassen müsste, genauso wie ihre Eltern Ungarn verlassen hatten.
Der Vater von Árpád Szőczi verließ nach dem Zweiten Weltkrieg Ungarn und wurde in Kanada sesshaft. Er hatte da nur wenig Verbindung zu Ungarn. Er hatte jedoch eine starke Neigung, die Sprache zu lernen. Er erhielt die Gelegenheit, nach Debrecen zu reisen und sich wieder mit seinen ungarischen Wurzeln zu verbinden. In der Stadt lernte er das ungarische Volk und die Kultur kennen. Plötzlich wurde ihm klar, wie wichtig seine nationale Identität ist. Erfahren Sie mehr über die Geschichte von Árpád Szőczi aus unserem Interview mit ihm:
„Es war eine der besten Entscheidungen meines Lebens, Ungarisch zu lernen“
Das Interview mit István Tőkés wird mit anderen einzigartigen persönlichen Geschichten Teil des dritten Bandes der Serie sein. Im Alter von 25 Jahren verließ Tőkés (Bruder von László Tőkés) sein Vaterland, seine Familie und seine Eltern, um nach Kanada zu gehen. Trotz seiner Ausreise beteiligte er sich 1989 an den Ereignissen in Temesvár. Árpád Szőczi hat mit Hilfe von ihm, die Ereignisse der rumänischen Revolution in seinen Büchern und Filmen festgehalten.
Danach stellten Gyuricza und das Publikum den Befragten eine Reihe von Fragen. Während des Podiumsgesprächs wurde das Thema der doppelten Identität angesprochen, und das Publikum stimmte einstimmig zu, dass es so etwas nicht gibt: man kann aber gleichzeitig mit zwei oder mehr Kulturen verbunden sein.
Sie machten jedoch auch klar, dass die Menschen eine nationale Identität „wählen“ sollten, der sie am nächsten fühlen. Eine Idee für einen vierten Band wurde ebenfalls vorgeschlagen: Interviews mit Ungarn, die in die zerstreuten ungarischen Gemeinden im Karpatenbecken zurückkehren wollen.
(Via: petofiprogram.hu – Szilvia Mecser, hungarytoday.hu, übersetzt von Ungarn Heute)