Einen Tag vor Karfreitag und dem langen Osterwochenende ruft ein konservativer Kolumnist die Menschen dazu auf, sie mögen auf die üblichen Feierlichkeiten verzichten, um die Kurve von Corona-Neuinfektionen flach zu halten. – berichtet Budapost.
Nachdem Ungarn die Schwelle von 1.000 nachgewiesenen COVID-19-Infektionen erreicht hat, zeigt sich Gellért Rajcsányi in einem Beitrag für Mandiner erstaunt über die vergleichsweise niedrige Infektionsrate. Natürlich würden diese Angaben nur jene Patienten repräsentieren, die positiv auf das Virus getestet worden seien, wobei Ungarn weniger teste als beispielsweise Deutschland.
Doch selbst wenn man diese Zahl mit 30 multipliziere, betrüge die Infektionsrate gemessen an der Bevölkerungszahl 0,3 Prozent, also 1/30 bzw. 1/50 der für Italien und Spanien berechneten Zahlen. Und auch dies sei noch zehnmal weniger als selbst die niedrigsten Schätzwerte in Frankreich oder Deutschland.
Im Folgenden versucht Rajcsányi, den Hintergründen auf die Spur zu kommen: Habe das vielleicht mit den BCG-Impfungen gegen Tuberkulose zu tun, die bereits seit 66 Jahren verpflichtend in Ungarn seien? Offenbar machten sie das Immunsystem widerstandsfähiger gegen eine Coronavirus-Infektion. Oder hänge es damit zusammen, dass die Ungarn als Folge ihrer wechselhaften Geschichte genetisch uneinheitlicher seien als Westeuropäer?
Rajcsányi nimmt nicht für sich in Anspruch, die Antwort zu kennen. Vielleicht hätten sich die Menschen letztendlich auch disziplinierter verhalten, als man hätte annehmen können. (Editor: In Budapest gruppieren sich die Menschen in den öffentlichen Bereichen, trotz der Ausgangsbeschränkungsmaßnahmen, und riskieren so einen „Ausbruch.“ – Operativstab)
In Budapest besteht ein hohes Risiko für einen massiven Corona-Ausbruch
Was auch die Gründe seien, der Autor fordert seine ungarischen Mitbürger dennoch dazu auf, die Osterferien zu Hause zu verbringen, „um die Kurve flach zu halten“.
(Originalartikel: budapost.hu Beitragsbild: pixabay)