Zwei regierungskritisch eingestellte Kolumnisten räumen ein, dass sie die unerwartet gute Leistung der Nationalmannschaft begeistert habe, und sie glauben, dass Kritiker innerhalb der Opposition Unrecht haben. Presseschau von budapost.de.
Nach langen, von schmerzhaften Niederlagen – unter anderem gegen Andorra – geprägten Jahren hat sich die ungarische Fußballnationalelf am Wochenende für die EURO 20 qualifiziert. (Das Turnier soll wegen der Coronavirus-Pandemie im kommenden Jahr stattfinden.) Einer der Schauplätze wird die neue Puskás-Arena in Budapest sein, wo Ungarn in der Gruppenphase mit Deutschland, Portugal und Frankreich auf einige der besten Mannschaften der Welt treffen wird.
Related article
Nach dem Siegestreffer von Szoboszlai ist Ungarn Deutschland-Gegner bei der Fußball-EMDie Ungarische Nationalmannschaft hat sich zum zweiten Mal nacheinander für die Fußball-Europameisterschaft qualifiziert, nachdem sie das Spiel gegen Island in Budapest innerhalb von vier Minuten gedreht haben. Das Play-off-Endspiel zur EM 2020 fand ohne Zuschauer in der Budapester Puskás-Aréna statt, Ungarns Trainer Marco Rossi konnte nicht persönlich anwesend sein, nachdem er positiv auf das Coronavirus […]Weiterlesen
Auf 444 bejubelt Péter Ujj die Leistung der Nationalmannschaft, die Island besiegen und sich damit für die EURO 20 qualifizieren konnte. Er kritisiert politische Mitstreiter aus den Reihen der Opposition, die Menschen wie ihn mit Verachtung begegnen würden. (Fußball ist der Lieblingssport von Ministerpräsident Viktor Orbán und die Opposition vertritt die Überzeugung, dass die Hunderte von Milliarden, die für Fußballstadien und Fußballakademien ausgegeben werden, eine Verschwendung öffentlicher Gelder darstellen – Anm. d. Red.) Ujj nimmt sich die Spieler der Reihe nach vor und belegt, dass lediglich einer von ihnen Absolvent einer der neuen Fußball-Akademien ist. Wie auch immer, Menschen, die Stolz für die Leistungen ihrer Landsleute empfänden, seien nicht unbedingt zugleich Anhänger der amtierenden Regierung, schlussfolgert Ujj und betont, dass er selbst sicher keiner von ihnen sei.
Gábor Balogh bestreitet, dass die Erfolge des ungarischen Fußballs auf die Politik der Regierung zurückzuführen seien. Das erste Tor Ungarns gegen Island, so Balogh auf Azonnali, habe ein Immigrant erzielt, der in Frankreich Fußballspieler geworden sei, während der Schütze des zweiten Tors in Österreich spiele. Auf der anderen Seite kritisiert er aber auch diejenigen unter den Regierungsgegnern, die glauben, dass das Daumendrücken für die Nationalmannschaft gleichzeitig Dankbarkeit gegenüber der Regierung ausdrücke. Jenseits unserer politischen Überzeugungen müsse es Gemeinsamkeiten geben, gibt sich Balogh überzeugt.
(Via: budapost.de, Beitragsbild: Tibor Illyés)