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Die spannenden Schicksale der Sisi-Denkmäler in Budapest und Gyula

Ungarn Heute 2020.12.24.

Zu Ehren von Sisi, der beliebten Königin der Ungarn, wurden nach ihrem Tod zahlreiche Denkmäler in allen Teilen Ungarns errichtet, welche eine wechselvolle Geschichte aufweisen können. In diesem Schreiben wird die Entstehung, das Verschwinden sowie die Wiederaufstellung der Statuen in Budapest und der südwestungarischen Stadt Gyula erzählt. Sonst feiern wir heute den Geburtstag von der Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn. 

Elisabeth Amalie Eugenie von Wittelsbach wurde am Heiligabend des Jahres 1837 in München geboren und heiratete in jungem Alter den Kaiser und König Franz Joseph I.

Sisi ist in den darauffolgenden Jahren bei den Ungarn sehr beliebt geworden. Der Grund: Sie hat Ungarisch gelernt. Ihr Hauslehrer war der Historiker und Schriftsteller Johann Mailáth, von dem sie zum ersten Mal ungarische Wörter hören konnte.

Kaiserin Sisi im Mittelpunkt der Kooperation
Kaiserin Sisi im Mittelpunkt der Kooperation

Das Ungarische Nationalmuseum und das Bundesland Niederösterreich haben am Donnerstag in Budapest ein Kooperationsabkommen unterzeichnet. Die von Niederösterreich im vergangenen Herbst initiierte Zusammenarbeit wird sich auf Kaiser Franz Joseph und seine Frau Elisabeth, auch bekannt als Sisi, und deren Erbe konzentrieren, sagte der Direktor des Budapester Museums vor der Zeremonie. Ungarn und Niederösterreich seien vor […]Weiterlesen

In den 1860er Jahren war Ida Ferenczy, ebenfalls Ungarin,  ihre Vorleserin und spätere Sekretärin, als sich Sisi immer mehr Ungarn und der ungarischen Kultur zugewandt hat. Inzwischen hat sie sich mit Graf Gyula Andrássy, dem späteren Außenminister und Ministerpräsidenten angefreundet. Doch ihre Beziehung zu den Ungarn hat sich erst dann verstärkt, als sie am 8. Juni 1868 in der Budaer Liebfrauenkirche gemeinsam mit Franz Joseph zur Königin beziehungsweise zum König von Ungarn gekrönt wurden.

Das Land hat ihnen nach alter Tradition ein Geschenk gegeben, das Schloss Gödöllő in der Nähe von Budapest, welches später zur richtigen Heimat der Königin wurde.

Sisi wurde am 10. September 1898 in Genf ermordet. Nach ihrem Tod wollte man in der ungarischen Hauptstadt Budapest ein Denkmal zu ihren Ehren errichten. Das Parlament hat ihr Andenken angeordnet und über die Einweihung ihrer Statue schon im Jahr ihres Todes entschieden.

Doppelfeier: Weihnachten und Geburtstag von Sisi im Schloss Gödöllő
Doppelfeier: Weihnachten und Geburtstag von Sisi im Schloss Gödöllő

Elisabeth Amalie Eugenie wurde am 24. Dezember 1837 in München geboren. Sie kam 1866 zum ersten Mal nach der ungarischen Stadt Gödöllő, damals noch aus protokollarischen Gründen. Später wurde das Schloss in der mittelungarischen Stadt zum beliebtesten Ort der Kaiserin Sisi. Sowohl der Alltag als auch die Festtage in Gödöllő verliefen entspannter für sie als in Wien. […]Weiterlesen

Der erste Wettbewerb wurde im Jahr 1900 ausgeschrieben, er ist jedoch gescheitert. Erst der fünfte Wettbewerb im Jahr 1919 war erfolgreich, noch dazu wurden mehrere Vorschläge für den Ort des Denkmals erarbeitet.

Nach jahrzehntelangem Tauziehen wurde das Sisi-Denkmal schließlich 1932 fertiggestellt und auf dem Schwur-Platz aufgestellt.

Die ursprüngliche Komposition war nicht nur eine Statue, sondern ein vollständiges Denkmal. Die sitzende Figur der Königin war im Werk des Bildhauers György Zala und des Architekten Rezső Hikisch in einem Tempietto zu sehen. Am 25. September 1932 wurde eine grandiose Einweihungsfeier organisiert: In Anwesenheit von Leib- und Kronenwachen in Paradeanzügen, sowie Jugendlichen und Pfadfindern haben der Reichsverweser und eine Reihe von Berühmtheiten das Denkmal bekränzt. Darüber hinaus läuteten alle Glocken der Stadt, 33 Ehrensalven wurden von der Donau abgeschossen.

Advent im königlichen Schloss Gödöllő
Advent im königlichen Schloss Gödöllő

In der stimmungsvollsten Zeit des Jahres legt das Königliche Schloss Gödöllő sein Festgewand an. Man erwartet alle Besucher, die hoffentlich schon in vorweihnachtlicher Stimmung sind. Im Schloss erwarten die Kinder besondere Ausstellungsführungen, Vorstellungen und Handarbeit-Workshops, die Erwachsenen Weihnachtskonzerte und Opernaufführungen! Am Samstag, den 14. Dezember, wird die „Maszk Puppentheater“ eine Bethlehem-Geschichte aufführen. Am Nachmittag wird […]Weiterlesen

Das Denkmal konnte jedoch nicht lange auf seinem Platz bleiben: Obwohl es im zweiten Weltkrieg keine schwerwiegenden Schäden erlitten hat, wurde es in den 1950er Jahren abgebaut und einem Lager versteckt. Es geriet dort jahrzehntelang in Vergessenheit, nachdem es später wieder entdeckt und restauriert wurde.

Das Sisi-Denkmal ist seit 1986 wieder auf einem neuen Platz, unter der Elisabethbrücke zu sehen, jedoch wurde der ursprüngliche Kuppelbau wegen Geldmangel nicht wieder aufgebaut.

Die Geschichte des Sisi-Denkmals in der südostungarischen Stadt Gyula spiegelt das ganze 20. Jahrhundert wider

Man sagt, dass sich das schönste Sisi-Denkmal Ungarns in Gyula befindet, im Schneckengarten. Es verfügt über eine sehr spannende Geschichte, welche am Ende des 19. Jahrhunderts nach dem tödlichen Attentat in Genf begann. Für die Errichtung des Budapester Elisabeth-Denkmals hat auch das Komitat Békés im Jahr 1898 4000 Kronen gespendet, jedoch hat man das Geld mit der Begründung retourniert, dass die notwendige Summe schon zur Verfügung stehe.

Unsere Liebe, Sisi
Unsere Liebe, Sisi

Das Leben von Königin Elisabeth wird in einem völlig anderen Licht, durch ein Monodrama, im Budapester Theater „Spinóza“ dargestellt. Man sucht unter anderem auf die folgenden Fragen eine Antwort: Warum fühlte sich Sisi zum Judentum hingezogen? Warum war Heine einer ihrer Lieblingsdichter? Warum hat sie ihren ungarisch-jüdischen Lehrer Miksa Falk so sehr gemocht? Wie hatte […]Weiterlesen

Der Vizegespan des Komitats hat daraufhin veranlasst, ein Denkmal der schönen Königin auch in Gyula zu errichten. Mit der Anfertigung der lebensgroßen Büste wurde der hiesige Künstler Gyula Felek beauftragt. Am 24. Januar 1903 wurde sogar ein Konzert veranstaltet, um Geld für den Denkmal-Fonds aufzubringen.

Gyula Fekár hat das Gipsmodell im Budapester Atelier seines Meisters Johann Fadrusz erstellt. Das endgültige Werk hat er aus weißem Carrara-Marmor gehauen und auf ein Fundament zwiefacher Lebensgröße gesetzt. Das wunderschöne Denkmal wurde am 24. Juli im Gyulaer Volksgarten eingeweiht.

Auf Initiative des Pfarrers Vilmos Apor hat der Gemeinderat 1932 beschlossen, im Volksgarten das Denkmal des Parkgründers Benedek Göndöcs aufzustellen. Noch im selben Jahr wurden die anderen Statuen versetzt. Das Königin-Elisabeth-Denkmal wurde auf dem Maroti-Platz vor der Mädchenschule aufgestellt. Rund um die Statue wurde ein Park errichtet, welcher den Namen der Königin erhielt.

Nach dem zweiten Weltkrieg war das Denkmal vielerorts verstreut, bis es Imre Dankó, Ethnograph und Direktor des Gyulaer Museums gefunden hat. Daraufhin  wurde es in den Museumsgarten und anschließend ins Depot der Gyulaer Gärtnerei gebracht.

Erst Mitte der achtziger Jahre hat die lokale Bevölkerung veranlasst, das Denkmal zu restaurieren und wieder aufzustellen. Der Bronzeschmuck der Büste gingen in den vergangenen Jahrzehnten zwar verloren, konnte jedoch dank eines Restaurators wieder restauriert werden.

Bild: MTVA/Bizományosi: Faludi Imre