Ein Politikwissenschaftler der Central European University (CEU) blickt auf die neuesten Meinungsumfragen und warnt die Opposition vor der Illusion, dass sie den Rückstand bereits auf- und den Fidesz in der Popularität schon eingeholt habe. Presseschau von budapost.de.
Auf dem Nachrichtenportal 444 untersucht Gábor Tóka die widersprüchlichen Meinungsumfragen von Ende Dezember 2020. (Laut dem Závecz-Meinungsforschungsinstitut wird die gemeinsame Opposition von 52 Prozent der entschlossenen Wähler unterstützt – vier Prozentpunkte mehr als die Regierungspartei für sich verbuchen kann. In der Erhebung von Századvég führt der Fidesz dagegen mit 50 Prozent der Stimmen, während die Opposition lediglich auf 39 Prozent komme – Anm. d. Red.)
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Der Professor für Politikwissenschaft an der CEU macht nun geltend, dass die großen Unterschiede bei den Umfragen das Ergebnis der im Bereich der Demoskopie zu beobachtenden Politisierung seien. Da Meinungsumfragen von Parteien genutzt würden, um ihre Unterstützung zu steigern, seien die Daten wenig zuverlässig.
Nach einer eingehenden Betrachtung der verschiedenen Umfragemethoden, die von den Meinungsforschungsinstituten verwendet werden, hält es Tóka für unwahrscheinlich, dass die Opposition den Popularitätsrückstand aufgeholt habe. Die Umfragen würden mit Blick auf die von der gemeinsamen Opposition abzuhaltenden Vorwahlen eines ganz deutlich machen: Ihre Aussichten würden nicht signifikant von der Frage beeinflusst, wen sie zu ihrem Spitzenkandidaten küren werde, behauptet Tóka.
(Beitragsbild: MTI – Szilárd Koszticsák)