Die ungarische Regierung hat Beatmungsgeräte während der ersten Welle der Pandemie in doppelt so großer Menge beschaffen, welche im schlimmsten Fall notwendig gewesen wären. Jetzt sollen die nicht benötigten Geräte verkauft werden. In der ersten Welle der Epidemie kaufte das Ministerium für auswärtige Angelegenheiten und Handel insgesamt 17.402 Beatmungsgeräte für mehr als 300 Mrd. Forint, von denen jedoch weniger als tausend an Krankenhäuser geliefert wurden.
Die Regierung kann die überflüssigen Beatmungsgeräte verkaufen – darüber wurde ein Dekret im Ungarischen Amtsblatt veröffentlicht. Demnach wird es die Aufgabe von Miklós Kásler, Sándor Pintér und Péter Szijjártó sein, die Menge, den Typ und die Seriennummer von den Geräten zu bewerten, die der Staat verkaufen würde.
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Die Regierung hat bereits im Oktober 2020 versucht, die Beatmungsgeräte zu verkaufen, jedoch konnten bisher keine Käufer gefunden werden. 18 Geräte wird Ungarn Uganda schenken, wo sie im Krankenhaus von Kampala verwendet werden.
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Kanzleramtsminister Gergely Gulyás sagte heute auf seiner üblichen Pressekonferenz, dass zurzeit 13 244 freie Betten zur Verfügung stehen, wobei die Kapazität der freien Beatmungsgeräte 1 918 beträgt. Obwohl laut Gulyás auch genügend Fachleute eingesetzt werden könnten, sagen die meisten Experten des Gesundheitswesens, dass das ungarische Gesundheitssystem seine Leistungsobergrenze fast erreicht hat.
Quelle: index.hu Bild: MTI/kormany.hu/Árvai Károly