Der frühere Fidesz-Europaabgeordnete József Szájer gab eine Erklärung zu seinem Skandal ab, als er Ende letzen Jahres in Brüssel an einer illegalen Sex-Party mit anderen 25 Männern teilgenommen hat und damit gegen die scharfen Corona-Regeln verstieß. Der ehemalige Politiker schreibt:
„Mein belgischer Anwalt teilte mir mit, dass ihm die belgische Staatsanwaltschaft bekannt gab, dass mein Fall des Verstoßes gegen das Versammlungsverbot und des Drogenbesitzes von der Behörde untersucht und ohne rechtliche Konsequenzen geschlossen worden sei. Es wurde kein Verfahren eingeleitet und man hat die Aussetzung meiner politischen Immunität auch nicht angeregt. Ich habe 250 € für die Verletzung der COVID-19-Beschränkungen bezahlt.“
Fact
József Szájer hat
Ende November an einer, während der coronavirusbedingten Ausgangssperre,
illegalen Sex-Party mit anderen 25 Männern in Brüssel teilgenommen. Als die Polizei eintraf und die Bar wegen Verstoß gegen die strengen belgischen Lockdown-Regeln durchsuchte, versuchte er über die Dachrinne zu fliehen. Belgiens Staatsanwalt hat später erklärt, dass in der Tasche des Politikers illegale Drogen – eine Extasy-Pille – gefunden wurden. Er trat am 29. November aus dem EP aus und zog sich später aus dem Fidesz zurück.
József Szájer fügte in seiner Erklärung hinzu: „Ich habe vor dreieinhalb Jahrzehnten als Freiheitskämpfer mit der Politik begonnen. Ich habe gegen die kommunistische Diktatur gekämpft, für die Unabhängigkeit Ungarns, für die Wiedervereinigung Europas und dafür, dass alle Ungarn als freie Menschen in ihrer Heimat leben können. Dieser Kampf war ein Erfolg. Ich habe immer auf die gemeinsame Sache der Nation geschaut, ich habe mich nie vorwärts gedrängt, ich habe meine politischen Mitstreiter respektiert, ich habe die Arbeit fair durchgeführt und ich habe meine Gegner auch immer fair behandelt. Während der sechzehn Jahre in der europäischen Politik habe ich den Interessen und der Freiheit der ungarischen Nation gedient und mein Land immer ohne Kompromisse gegen unanständige, externe, ungarophobe Angriffe verteidigt.
Ich habe am 27. November 2020 die politische Verantwortung für mein Verhalten übernommen, indem ich schnell von meinem Mandat und meiner Parteimitgliedschaft zurückgetreten bin. In den letzten Monaten gab es eine Reihe unfairer und hasserfüllter Angriffe gegen mich, aber ich habe auch mitfühlende Äußerungen erhalten
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Er betonte aber zugleich, dass er während seiner dreißigjährigen politischen Karriere keine homophobe Erklärung geäußert hätte.
Durch die Prüfung meiner Reden, Schriften und Interviews, die hier auf dieser Website (www.szajer.hu) fast vollständig verfügbar sind, kann sich jeder davon überzeugen
Der Ex-Abgeordete fügte hinzu: Sein Rücktritt als Abgeordneter habe zur Beendigung seines Status als Persönlichkeit des öffentlichen Lebens geführt. Nach der Entscheidung der belgischen Behörden sei auch klar, dass er strafrechtlich nicht verfolgt werde, demzufolge sei er „in jeder Hinsicht eine Privatperson und hat das Recht auf Privatsphäre“.
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Der belgische Fernsehsender VTM hat am Donnerstag Details aus einem Video über die Polizeiverfügung gegen József Szájer veröffentlicht.
(Titelbild: MTI – Szilárd Koszticsák)