Reisefreiheit: Mitteleuropa sollte sich bei der gegenseitigen Anerkennung von Immunitätszertifikaten gegen das Coronavirus hervortun, sagte Ungarns Außenminister Péter Szijjártó nach einem Treffen mit seinen österreichischen, tschechischen, slowakischen und slowenischen Amtskollegen in Pozsony (Pressburg/Bratislava). Die Gespräche in Bratislava konzentrierten sich auf Möglichkeiten zur Lockerung von Beschränkungen, insbesondere die Aufhebung von Reisebeschränkungen.
„Die Regierungen sollten nun dem Schutz des Lebens und der Gesundheit ihrer Bürger Priorität einräumen und dazu beitragen, dass das Leben so schnell wie möglich zur Normalität zurückkehrt“ betonte Szijjártó und fügte hinzu, dass der einzige Weg, beide Ziele gleichzeitig zu erreichen, die Impfung sei. „Da Ungarn das Impfen nie als geopolitisches Thema gesehen hat, hat es eine der höchsten Impfraten in Europa, mehr als die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung ist mittlerweile geimpft“ so der Minister.
Da die EU nur langsam vorankomme, sollten die C5-Partner mittels regionaler Vereinbarung Geimpften die Reisefreiheit zurückgeben.
Da die entsprechenden EU-Verordnungen noch ausstehen, könnten die einzelnen Länder durch die gegenseitige Anerkennung von Immunitätsbescheinigungen die Reisefreiheit wiederherstellen, sagte Szijjártó und schlug vor, dass die mitteleuropäischen Nationen ein regionales Abkommen schließen sollten. „Ich sehe keinen Grund, Reisen für Geimpfte zu blockieren“, sagte er und fügte hinzu, dass eine Freigabe keineswegs die Anti-Epidemie-Bemühungen der betroffenen Länder vereiteln würde.
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Ungarn hat solche Abkommen mit sieben Ländern abgeschlossen und hofft, in naher Zukunft weitere bekannt geben zu können, sagte er. „Es ist an der Zeit, bilaterale und regionale Abkommen zu schließen“, sagte er und fügte hinzu, dass solche Vereinbarungen nicht im Widerspruch zu europäischen Regelungen stehen würden. „Es kann keine europäische Regelung geben, die vorschreibt, wem ein Mitgliedsstaat die Einreise in sein Territorium erlauben und wem sie sie verweigern soll“, sagte Szijjártó.
Auch der österreichische Außenminister betonte, dass es äußerst wichtig ist so viel Normalität wie nur möglich noch vor dem Sommer ins Leben der Bürger zu bringen.
Das Eingangstor in diese Normalität seien Zertifikate und Vakzinierung. Österreich unterstützt voll den europäischen „Grünen Pass“, doch zuvor sind aber bilaterale Vereinbarungen notwendig, da dies die Bürger von ihren Regierungen erwarten werden. Denn im 21. Jahrhundert ist „Mobilität kein Luxus“ mehr, sondern Notwendigkeit
unterstrich Schallenberg.
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Das gleiche betonte der slowakische Gastgeber Ivan Korcok: „Im vergangenen Jahr haben alle unsere Länder ein Leben wie auf einer Schaukel durchgemacht. Zuerst wurden in Folge der Pandemie-Welle Wirtschaften und Grenzen geschlossen, dann mit viel Hoffnung wieder geöffnet, um sie dann erneut zu schließen.
Heute stehen wir erneut vor einer Öffnung und hoffen, diese wird definitiv sein
so der Minister.
Das Treffen war Teil einer Reihe von Konsultationen der C5-Gruppe, die im vergangenen Jahr von fünf Ländern gegründet wurde, um Herausforderungen im Zusammenhang mit der Pandemie zu bewältigen.
(Via: mti.hu, balaton-zeitung.info, tt.com, Titelbild: Facebook Seite von Péter Szijjártó)