Die Regierung plant, den Export von Baumaterialien ab Oktober zu verbieten, das kündigte Ministerpräsident Viktor Orbán am Freitag in seinem gewöhnlichen Radiointerview an. Grund: „Die Exporte sind in der letzten Zeit in diesem Sektor gestiegen, was zu höheren Preisen für einige Produkte geführt hat.“
Die Regierung wird Brüssel über die Maßnahme informieren, und das Genehmigungsverfahren wird voraussichtlich vier Monate dauern, fügte der Premierminister hinzu.
Der Export von Baumaterialien wird in der Zwischenzeit der Regierung gemeldet werden müssen, die ein Vorkaufsrecht haben wird, sagte er. „Wir versuchen, wichtige Materialien im Land zu behalten“, sagte Orbán.
Die Preise bestimmter Baustoffe in Ungarn sind in den vergangenen Monaten dermaßen angestiegen, dass eine tägliche Preisbildung eingeführt werden musste, welche man seit zwanzig Jahren nicht erlebt hat.
Der Ministerpräsident sprach schon vor einigen Tagen darüber:
„Die steilen Preissteigerungen bei den Materialien hätten die staatliche Unterstützung für den Wiederaufbau von Familien weggenommen und in die Taschen der Hersteller gegeben. Gegenmaßnahmen sollten in der Regierung diskutiert werden…“
Auch die Ungarische Wettbewerbsbehörde (GVH) hat ein Untersuchungsteam zusammengestellt, um die Gründe für die Teuerung von Baustoffen in der vergangenen Zeit zu klären. Die Behörde wird auch den Fall eines Kartellverdachts prüfen.
Gründe für Preiserhöhungen können Störungen bei der Lieferung, Maßnahmen der Handelspolitik, Abhängigkeit vom Ausland, oder auch Kapazitätsmangel sein.