Ungarn hat je 400.000 Corona-Impfstoffe an Vietnam und Thailand zum Einkaufspreis verkauft, teilte der Außenminister auf seiner Facebook-Seite mit.Weiterlesen
Fast zweihunderttausend Dosen des russischen Impfstoffs Sputnik V mussten entsorgt werden, da ihre Gültigkeit abgelaufen ist. Ende November wurde bekannt, dass auch abgelaufene PCR-Tests im Wert von insgesamt 5 Milliarden Forint vernichtet wurden. Es sind aber nicht die einzigen großen Ausgaben, die sich während der Pandemie als überflüssig erwiesen.
Die erste Lieferung der russischen Vakzinen ist noch im Februar eingetroffen, danach wurden 2 Millionen Dosen geliefert. Die letzte Lieferung erfolgte im Mai, und die Regierung kündigte im November an, dass der Impfstoff Sputnik V ausgegangen ist. Von den 2 Millionen wurden 1,8 Millionen Menschen geimpft, sodass die restlichen 200 Tausend, für die insgesamt 600 Millionen Forint gezahlt wurden, entsorgt werden musste. Laut Ministerpräsidenten Viktor Orbán ist es unmöglich, dass bei solchen Mengen keine Dosen vernichtet werden.
Ende November wurde berichtet, dass der Staat auch abgelaufene PCR-Tests im Wert von 5 Milliarden Forint entsorgen musste. Die Tests des Typs Fosun wurden für je 6070 Forint, die des Typs Clinomics für 2593 Forint und die des Typs Maccura für 4106 Forint eingekauft. Premier Orbán wurde am Montag im Parlament befragt, warum die Regierung die PCR-Tests nicht gratis zur Verfügung stellte. Laut dem Ministerpräsidenten helfen die PCR-Tests nicht, nur die Impfung.
In Ungarn sind staatliche Corona-Tests nur schwer erreichbar. Wie wir bereits darüber berichteten, ein „Ungarn Heute Leser“ schrieb kürzlich uns, dass sein Kind zwar unter Quarantäne gestellt wurde, weil mehrere seiner Klassenkameraden krank waren und er schon Fieber hatte, der Arzt aber keinen „Zu-Hause-Test“ für ihn anordnete.
Er hätte mit seinem kranken Kind 70 km fahren müssen (35 km hin und 35 km zurück), um den staatlichen kostenlosen Test in Anspruch nehmen zu können. So entschied sich die Familie für einen selbst bezahlten Test, der 19.500 Forint (ca. 53-54 Euro) kostet. Da sie 3 Kinder haben, belaufen sich die Kosten für die Tests auf insgesamt 60.000 Forint, damit sie die Reise mit den kranken Kindern nicht auf sich nehmen müssen.
Es sind aber nicht die einzigen großen Ausgaben, die sich während der Pandemie als überflüssig erwiesen. Von den 16 Tausend Beatmungsgeräten, welche noch während der ersten Welle gekauft wurden, befinden sich rund 13 Tausend in Lagern, deren Miete 15 Millionen Forint pro Monat beträgt. Die Mitarbeiter des Gesundheitswesens können nämlich nur 2500-3000 Stück zur gleichen Zeit benutzen.
Quelle: blikk.hu atlatszo.hu hvg.hu jelen.media Bild: MTI/Zsolt Czeglédi