Laut dem italienischen ACI Stampa plant Papst Franziskus im September einen erneuten Besuch in Ungarn, berichtet der ungarische katholische Blog 777.hu. Während des Internationalen Eucharistischen Kongresses hielt sich der Heilige Vater nur sieben Stunden in Budapest auf. Allerdings hatte Franziskus bereits während seines Besuchs angedeutet, dass er dem Land einen längeren Besuch abstatten wolle.
Papst Franziskus hat seit dem Internationalen Eucharistischen Kongress seinen Wunsch mehrmals betont, irgendwann nach Ungarn zurückzukehren. Nach Angaben vom italienischen ACI Stampa könnte dies schon im September dieses Jahres geschehen. Die Zeitung berichtet auch, dass Papst Franziskus bereits seine Absicht bekundet hat, den Erzprimas von Pannonhalma zu besuchen, um die traditionsreiche Benediktinerabtei von Pannonhalma zu besichtigen.
Fact
Fürst Géza I. (940–997; Fürst von 972 bis 997) stiftete mit dem Kloster auf dem Heiligen Berg Pannoniens 996 das erste ungarische Benediktinerkloster, das schon während der Regierungszeit des ersten ungarischen Königs, Stephans I. (969–1038), zur Erzabtei erhoben wurde und seitdem als Zentrum des Benediktinerordens in Ungarn gilt. Die ersten an den Martinsberg geholten Patres waren bayerische Mönche aus der böhmischen Erzabtei Breunau, die erst kurz zuvor, 993, von Kloster Niederaltaich aus besiedelt worden war. Ziel der ungarischen Könige war es, von Pannonhalma aus ihr Volk zu christianisieren.
Papst Franziskus besuchte Ungarn im September 2021. Vor seinem kurzen Aufenthalt in der Hauptstadt während des Internationalen Eucharistischen Weltkongresses, wobei der Papst selbst die Abschlussmesse zelebrierte, war lange Zeit nicht klar, ob er mit den Staats- und Regierungschefs (Viktor Orbán und János Áder) zusammentreffen würde, weswegen er in den regierungsnahen Medien vor seinem Besuch heftig kritisiert wurde.
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Das Treffen fand schließlich statt. Vor der gigantischen Heiligen Messe traf Franziskus unter anderem mit ungarischen Würdenträgern zusammen, darunter Staatspräsident János Áder und Ministerpräsident Viktor Orbán. Orbán schenkte ihm eine Kopie eines Briefes von König Béla IV., der an Papst Ince IV. adressiert wurde. Im ersten Teil des Briefes schreibt der ungarische König von den drohenden fremden Nationen, die sich uns nähern und fügt dann hinzu, dass wir statt Hilfe aus dem Westen (den Deutschen und Franzosen) nur Vernachlässigung erfahren. In seiner letzten Verzweiflung wendet sich Béla IV. an den Papst selbst. Béla schreibt verzweifelt, dass Ungarn sogar heidnische Völker in das Land reingelassen hat, um Konflikte zu vermeiden und jetzt versucht das Land mit einem heidnischen Heer sich selbst und das christliche Europa zu schützen.
Nach Angaben des Vatikans dauerte das „herzliche“ Treffen etwa 40 Minuten. Papst Franziskus und die ungarischen Beamten diskutierten die Rolle der Kirche im Land, das Engagement für den Umweltschutz und den Schutz und die Förderung der Familie“. Papst Franziskus überreichte dem Staatspräsidenten ein Mosaik, das den „Päpstlichen Segen auf dem Petersplatz“ darstellt, so der Vatikan. Als Gastgeschenk überreichte der Papst ein Tryptichon an Orbán.
Es ist doch wichtig zu erwähnen, dass an Eucharistischen Kongressen in der Regel ein päpstlicher Legat teilnimmt, nicht der Papst selbst.
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ACI Stampa berichtet jetzt auch, dass Ungarn im kommenden September als neutraler Treffpunkt zwischen dem Papst und dem Moskauer Patriarchen Kyrill dienen könnte.
Dem Artikel zufolge wird das Kirchenoberhaupt in diesem Jahr noch Kanada, Papua-Neuguinea und Osttimor, die Ukraine, den Libanon, Kasachstan, Spanien, Malta, Montenegro, die Demokratische Republik Kongo und Florenz besuchen. Viele dieser Reisen wurden aufgrund der Epidemie verschoben, und in der Presse wird spekuliert, dass sie 2022 nachgeholt werden könnten, da Papst Franziskus selbst eine solche Reise angedeutet hat, obwohl sie noch nicht offiziell bestätigt wurde.
(Quelle: 777.hu, Titelbild: MTI/Miniszterelnökség/Botár Gergely)