"Wir werden nie ein Problem damit haben, dass die Unabhängigkeit der Justiz in Frage gestellt wird, aber dass die Ehe zweier Männer erlaubt oder verboten wird, kann nicht in Frage gestellt werden" so der Kanzleramtsminister. Weiterlesen
Im Gespräch mit dem österreichischen Nachrichtenportal Tiroler Tageszeitung kündigte der zuständige Haushalts-Kommissar Johannes Hahn nun an, „bei Ungarn tätig zu werden und den Mechanismus in Gang zu setzen – wegen des Verdachts der Korruption und Problemen mit öffentlichen Auftragsvergaben“ wie er sagt.
Der Europäische Gerichtshof hat noch im Februar die Klagen von Ungarn und Polen gegen den Rechtsstaatsmechanismus zurückgewiesen, so kann die EU-Kommission gegen die Mitgliedsstaaten das Verfahren einleiten. Am Ende des Verfaherns könnte sogar eine Kürzung von EU-Mitteln stehen, berichtet das Portal Tiroler Tageszeitung. Voraussetzung dafür ist, so der Artikel weiter, dass ein Land EU-Geld mit hoher Wahrscheinlichkeit dafür missbraucht, gegen rechtsstaatliche Prinzipien zu verstoßen.
Bei Polen sieht doch der Kommissar Hahn momentan keine Anwendungsmöglichkeit, „weil es sich dort um Probleme innerhalb des Justizsystems handle“.
Vermutungen, wonach die polnische Unterstützung für die ukrainischen Flüchtlinge bei der EU-Kommission eine Milderung auslösen könnte, wies Hahn mit Nachdruck zurück.
Die Leistung insbesondere Polens bei der Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge ist ohne Abstriche anzuerkennen, aber dass kann nicht heißen, dass es rechtsstaatlich einen Freibrief erhält
so Hahn der Zeitung gegenüber.
Weiterhin blockiert sind von der EU-Kommission auch die Mittel aus dem Corona-Wiederaufbaufonds „Next Generation EU“ für Polen und Ungarn – ebenfalls wegen Zweifeln an der rechtsstaatlichen Verwendung.
(Via: Tiroler Tageszeitung, Titelbild: MTI/EPA/AP pool)