Die Unabhängige Gewerkschaft für das Gesundheitswesen schätzt, dass während der Covid-Epidemie etwa 20.000 Menschen den Beruf verlassen haben.Weiterlesen
Um im Gesundheitswesen an einen Spezialisten zu gelangen, dauert es im privaten Sektor fast ein Drittel weniger der Zeit, als in der öffentlichen Pflege. Die durchschnittliche Wartezeit für fachärztliche und diagnostische Untersuchungen beträgt 8 Tage, im Vergleich zu etwa 20 Tagen im öffentlichen Sektor. Bei Untersuchungen müssen die Patienten am längsten auf die Gastroenterologie und die Endokrinologie warten, wie eine Umfrage unter den eigenen Mitgliedern vom Unternehmen „Prémium Egészségpénztár“ ergab.
Die Umfrage des privtan Gesundheitsunternehmens unter seinen Mitgliedern zeigt noch weitere Unterschiede auf: Während die Patienten in der privaten Gesundheitsfürsorge im Durchschnitt 10 Minuten vor dem eigentlichen Termin beim Arzt warten müssen, und dann 21 Minuten behandelt werden, ist dies eine 25-minütige Wartezeit in der öffentlichen Gesundheitsfürsorge, mit einer nur 13 minütigen Behandlungszeit.
Im privaten Gesundheitswesen hatten die Patienten das Gefühl, dass sie ihre Beschwerden ohne Einschränkungen äußern können und dass sie gründlicher und informierter untersucht werden. Es gibt jedoch keinen signifikanten Unterschied in der beruflichen Beurteilung der Ärzte.
Bei Endokrinologie längste Wartezeit
Die Umfrage erfasste auch die durchschnittlichen Wartezeiten für einen Arztbesuch. Sie zeigen, dass die durchschnittliche Wartezeit für Facharztuntersuchungen in der privaten Versorgung 7,5 Tage, für Diagnostik 7,4 Tage und in der öffentlichen Versorgung 19 bzw. 21 Tage beträgt. In der öffentlichen Versorgung sind die längsten Wartezeiten in der Endokrinologie, Gastroenterologie und Neurologie zu verzeichnen, während MR- und Ultraschalluntersuchungen die Liste der Diagnosen anführen.
Die Wartezeiten sind also sowohl im öffentlichen als auch im privaten System ein zu berücksichtigender Faktor, die Frage ist nur, in welchem Umfang. Darüber hinaus wenden sich viele Menschen aus Gründen der Bequemlichkeit und der Aufmerksamkeit an private Anbieter. Unsere Ergebnisse bestätigen, dass dies nicht unbegründet ist. Im Privatsektor empfinden sie die Praxisumgebung als angenehmer, moderner, sie müssen weniger warten, sie verbringen 50 % mehr Zeit mit dem Arzt, sie erhalten ausführlichere Informationen, und sie fühlen sich beim Arzt eher wie ein Partner behandelt
sagte Péter Váradi, Senior Strategy Advisor bei „Prémium Egészségpénztár“.
Junge Menschen sind die Hauptnutzer der privaten Gesundheitsversorgung, wobei die 25- bis 34-Jährigen fast doppelt so häufig einen Privatarzt aufsuchen wie die 55- bis 64-Jährigen.
Im letzten Jahr haben sich 54 % der 18- bis 24-Jährigen für eine private Gesundheitsdienstleistung entschieden, gegenüber 59 % der 25- bis 34-Jährigen und dem geringsten Anteil der 55- bis 64-Jährigen (32 %).
Wie wir bereits berichteten hat kürzlich der Präsident der Ungarischen Ärztekammer (MOK) einen offenen Brief an Viktor Orbán geschrieben. Wie Gyula Kincses formulierte: Obwohl die kürzlich eingeführte Erhöhung der Ärztegehälter von „historischer Bedeutung“ war, ist die Qualität und Zugänglichkeit der Gesundheitsversorgung jedoch weiterhin rückläufig. Laut dem Präsidenten hat sich die Qualität der Versorgung im System unter der COVID-Pandemie sogar verschlechtert. Die Ärztekammer listetete auch die Hauptprobleme des Systems auf.
(Via: vg.hu, index.hu, Titelbid: MTVA – Oláh Tibor)