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Viktor Orbán fordert EU auf, Sanktionen zu überarbeiten

Ungarn Heute 2022.10.20.

Der ungarische Ministerpräsident hat im Vorfeld des EU-Gipfels in Brüssel eine Reihe von vorbereitenden Gesprächen geführt. Die ungarische Position ist, dass die EU-Sanktionen gegen Russland überarbeitet werden sollten.

Die europäischen Staats- und Regierungschefs kommen ab Donnerstag zu einem zweitägigen Gipfeltreffen in Brüssel zusammen, um über den Krieg in der Ukraine, Energie, Wirtschaftsfragen und Außenbeziehungen zu beraten. Das Treffen folgt auf einen informellen Gipfel in Prag am 7. Oktober.

„Im Mittelpunkt unserer Tagesordnung steht die Energiekrise, auf die wir mit äußerster Dringlichkeit reagieren müssen. Insbesondere müssen wir unbedingt unsere drei Aktionsbereiche intensivieren: die Verringerung der Nachfrage, die Gewährleistung der Versorgungssicherheit und die Eindämmung der Preise“, schrieb Charles Michel, der Präsident des Europäischen Rates, in seinem Einladungsschreiben.

Ungarn wird auf dem Gipfel durch Premierminister Viktor Orbán vertreten sein, der seine Amtskollegen „dazu auffordern wird, die Kriegspolitik der Sanktionen zu revidieren und die Sanktionen auf eine vernünftige Grundlage zu stellen“, erklärte sein Pressechef Bertalan Havasi am Mittwoch.

Die ungarische Regierung hielt am Mittwoch eine ganztägige Sitzung in Budapest ab. Der Erklärung Havasis zufolge vertritt das Kabinett den Standpunkt, dass „die fehlerhaften Brüsseler Sanktionen schon jetzt eine fast unerträgliche Belastung für die ungarische Wirtschaft und die ungarischen Familien darstellen“, weshalb die Ungarn genug davon hätten.

Zur Vorbereitung des Gipfels hat Viktor Orbán an einer gemeinsamen Videokonferenz mit Charles Michel und vier Regierungschefs teilgenommen: Robert Abela (Malta), Alexander de Croo (Belgien), Kyriakos Mitsotakis (Griechenland) und Robert Golob (Slowenien). Viktor Orbán empfing auch Thierry Breton, den EU-Kommissar für den Binnenmarkt, in seinem Büro.

Kommissar Thierry Breton mit Premierminister Viktor Orbán in Budapest

In der vergangenen Woche äußerte sich der Premierminister im öffentlichen Rundfunk über den Gipfel. „Sie haben die Sanktionen in Brüssel ‚verpfuscht‘, außerdem sind ihnen keine preissenkenden Vorschläge beigefügt, was dazu führt, dass es jetzt eine sanktionsbedingte Inflation gibt und das Land einen Sanktionsaufschlag für Energie zahlt“, sagte er.

„Ungarn hat eine Ausnahme von allen Sanktionen erhalten, die sich negativ auf den Energiemarkt auswirken, aber das Problem ist, dass die hohen Energiepreise als Teil des gemeinsamen europäischen Marktes trotzdem große Auswirkungen auf das Land haben“, fügte der Premierminister hinzu.

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Via: Hungary Today ; Fotos: Pressebüro des Premierministers/Fischer Zoltán