Wöchentliche Newsletter

Der Aufstieg der Streaming-Dienste ist unaufhaltsam

Ungarn Heute 2024.05.08.

Laut der jährlichen Verbraucherumfrage der Nationalen Medien- und Infokommunikationsbehörde (NMHH) sahen sich Ende letzten Jahres 41 Prozent der über 15-jährigen regelmäßig Filminhalte über einen Streaming-Dienst an.

Der Umfrage zufolge ist die Gesamtnutzerbasis viel größer, da viele Menschen die von fast allen Betreibern angebotene kostenlose Probezeit nutzen, d. h. sie sehen sich Filme für einige Wochen oder einen Monat ohne Abonnement an, werden aber nicht zu regelmäßigen Nutzern. Diese letzte Gruppe ist bei neuen Anbietern immer die größte, so haben zum Beispiel bei der Einführung von RTL+ im Jahr 2023 doppelt so viele Menschen die Sendungen gesehen, ohne dafür zu bezahlen, da sie letztendlich kein Abonnement abgeschlossen haben.

Die Erhebung zeigt, dass,

da sich innovative, nicht zu teure Dienste eher in jüngeren Altersgruppen verbreiten, auch die unterschiedlichen Anschlussquoten der verschiedenen Altersgruppen bei der Nutzung von Streaming deutlich sichtbar sind.

Während bei Teenagern und Jugendlichen um die 20 der traditionelle Fernsehkonsum eindeutig in den Hintergrund getreten ist – 30 Prozent von ihnen sehen nur fern, während 60 Prozent auch Streaming-Dienste nutzen – bleiben Menschen mittleren Alters und Ältere eher beim Fernseher. Laut NMHH liegt dies auch daran, dass für Streaming-Dienste ein Internet-Abonnement erforderlich ist und im Jahr 2023 nur etwa die Hälfte der über 60-Jährigen Internetnutzer war.

Neben dem Anstieg der Nutzerzahlen ist auch interessant, dass immer mehr Menschen mehr als nur einen Kanal abonnieren,

wobei etwa die Hälfte der Streaming-Nutzer 2-4 Kanäle abonniert. Dieses Verbraucherverhalten wird durch die Tatsache begünstigt, dass Streaming-Dienste derzeit noch relativ günstig sind.

Anteil der Zuschauer traditioneller TV- und Streaming-Kanäle nach Altersgruppen (Grafik: Facebook/Nemzeti Média- és Hírközlési Hatóság)

In der Umfrage wird daran erinnert, dass im Überseegebiet immer wieder zu hören ist, dass die führenden Kanäle bereits Werbung schalten und der werbefreie Zugang nur mit höherpreisigen Paketen möglich ist. In Ungarn sind die größten Anbieter in der Regel für 2.000-3.000 Forint (5,13-7,7 Euro) pro Monat zu haben, während kleinere Anbieter deutlich günstiger sein können.

Nach Angaben der NMHH zahlten ungarische Haushalte im vergangenen Jahr durchschnittlich 4.600 Forint (11,81 Euro) pro Monat für ein herkömmliches Fernsehabonnement, so dass viele Menschen darüber nachdenken, für diesen Preis zwei Streaming-Kanäle zu nutzen, so die Umfrage.

Fernsehkonsum in Europa gesunken, Ungarn weiterhin an der Spitze
Fernsehkonsum in Europa gesunken, Ungarn weiterhin an der Spitze

Die Daten von Global Audience & Content Evolution zeigen, dass wir zu Hause immer noch viel Zeit vor dem Bildschirm verbringen.Weiterlesen

via nmhh.hu, Beitragsbild: Pixabay