Sämtliche großen Automobilhersteller haben ihre in Ungarn angesiedelte Produktion eingestellt. Vor diesem Hintergrund warnt der CEO eines der für die Branche wichtigsten Zulieferunternehmens, dass die Coronavirus-Epidemie die einheimische Automobilindustrie in große Gefahr bringe. Bericht von budapost.de.
Attila Szincsák, CEO von Denso Ungarn, der lokalen Niederlassung eines multinationalen Herstellers von Automobilsystemen und -komponenten, warnt davor, dass die ungarischen Autobauer ohne gemeinsame Anstrengungen von Herstellern und Regierung massiv angeschlagen aus der Pandemie hervorgehen könnten. Zunächst habe sie die Unterbrechung der Lieferkette erschüttert, da viele Grundkomponenten im Pandemie-Ursprungsland China hergestellt würden, erläutert der Manager auf dem Wirtschaftsportal Portfolio. Allerdings werde die gegenwärtige Krise die Globalisierung als solche nicht beenden, jedoch müssten westliche Produzenten ihre Lieferketten in Zukunft diversifizieren. Schlussendlich sei die Produktion zum Erliegen gekommen, weil die Nachfrage in ganz Europa zusammengebrochen und die Ansteckungsgefahr an den Fließbändern zu hoch geworden sei. Infolgedessen seien sämtliche Automobilhersteller in Ungarn, darunter Audi, Suzuki und Mercedes, zum Stillstand gekommen.
Szincsák fordert die Regierung auf, sie möge kleine Subunternehmer retten, da sie andernfalls die Krise möglicherweise nicht überleben würden. Der CEO kann keine Prognose abgeben, wie viel Zeit die internationalen Märkte nach der Pandemie bis zu einer Wiederbelebung benötigen würden. Indes dürften die Automobilindustrie, die weit über zehn Prozent des ungarischen BIP erwirtschafte, sowie deren 130.000 Beschäftigte auf staatliche Hilfe angewiesen sein, um diese Zeit überbrücken zu können, ist Szincsák überzeugt.
(Via: budapost.de, portfolio.hu, Beitragsbild: MTI – Csaba Krizsán)