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Belästigungsvorwürfe gegen DK-Politiker Gréczy

Ungarn Heute 2019.12.20.

Eine unbekannte Frau schickte Nackfotos von den Abgeordneten und Sprecher der linksliberalen Demokratischen Koalition (DK) Zsolt Gréczy an die ungarischen Medien. Sie beschuldigt Gréczy, sie sexuell belästigt zu haben. Der Politiker bestreitet konsequent alles. 

Der jüngste Fall von Gréczy brach aus, als sich am Dienstag ein unbekannter Absender per E-Mail an mehrere Zeitungen wandte, um von ihrem Treffen mit Gréczy auf einer DK-Veranstaltung zu berichten. Gréczy fragte nach ihrer Telefonnummer, aber sie gab ihm nur ihren Namen. Laut dem Absender reichte dies für Gréczy aus, um sie am nächsten Tag auf Facebook zu markieren und sie von nun an zu belästigen. Der Politiker sandte ihr dann regelmäßig Nacktfotos von sich selbst.

Vorerst gab Zsolt Gréczy zu, dass er auf den Fotos ist. Er sagte dem Portal Index jedoch, dass die Anschuldigungen „Verleumdungen“ seien, einfache Lügen, die er beweisen könne. In Bezug auf die Fotos wird er Anklage erheben und dann „das Verfahren wird die Wahrheit enthüllen“, fügte er hinzu.

Laut DK-Chef Ferenc Gyurcsány hat der Fall keine Konsequenzen innerhalb der Partei, bis die Belästigung nicht bewiesen ist.

Es handelt sich jedoch nicht nur um einen Fall von Gréczy. Das Mitglied der rechtsextremen partei „Mi Hazánk“, Nóra Palányi warf der linksliberalen Politikerin ebenfalls vor, sie belästigt zu haben. Gréczy hatte sie angeschrieben und war zweimal in einem Supermarkt und auch im Parlament auf sie zugegangen, aber nach einer Weile lehnte sie seine Annäherungen ab. Gréczy gab zu, dass sie Kontakt hatten, lehnte jedoch jede Art von Belästigung ab. Außerdem hat er bewiesen, dass Palányi sogar eine Einladung von ihm angenommen hat.

Anfang des Monats veröffentlichte Pro-Fidesz-Boulevardzeitung Bors einen offenen Brief des ehemaligen Schlagzeugers einer ungarischen Popband, der behauptete, der Politiker habe immer wieder versucht, sich an seine junge Partnerin zu wenden, mit dem er seit Jahren zusammenlebt.

(Via: Ábrahám Vass – Hungary Today, Beitragsbild: Zsolt Gréczy- Facebook)