"Als Christ" sagte der Oberbürgermeister, er wisse, dass jeder nach dem Bild des Schöpfers geschaffen sei. "Obwohl wir alle unterschiedlich sind, sind wir gleich", sagte er.Weiterlesen
Da sich der LGBTQ-Zug durch Budapest zum ersten Mal in seiner Geschichte zu einer gegen die Regierung gerichteten Demonstration entwickelt hatte, gehen die Meinungen über die von ihr ausgehenden Botschaft weit auseinander. Presseschau von budapost.de.
Auf Azonnali konstatieren Csaba Tibor Tóth, Róbert-István Antal und Levente Kátai, dass der diesjährige Pride-Umzug besonders wichtig für die Opposition gewesen sei. Und tatsächlich seien deren führende Persönlichkeiten sowie ihre Anhänger en masse auf die Straße gegangen – und zwar als Reaktion auf die Ankündigung der Regierung, ein bestätigendes Referendum über jenes kürzlich verabschiedete Gesetz abzuhalten, das „die Förderung und mutwillige Darstellung von Sex und Homosexualität“ vor Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren verbietet, erinnern die Autoren.
Vanessza Juhász fordert die Oppositionsparteien dazu auf, die Haltung, die sie mit ihrer Pride-Teilnahme vom Samstag an den Tag gelegt hätten, zu institutionalisieren. Ihre Solidarität, schreibt die Kommentatorin auf Mérce, sollte anstelle eines gelegentlichen Aufflackerns zum konstanten Kennzeichen ihrer Politik werden.
Im nationalen Kossuth Rádió erklärte Renáta Faragó, dass niemand in Ungarn wegen seiner sexuellen Orientierung Angst haben müsse und der Pride-Marsch tatsächlich jedes Jahr ohne ernsthafte Zwischenfälle stattfinde. Die führende Aktivistin der christlichen Vereinigung CitizenGo wies Aussagen der Redner bei der diesjährigen Veranstaltung zurück. (Unter anderem hatten sie der Regierung vorgeworfen, mit ihrem „Kinderschutzgesetz“ nehme sie die LGBTQ-Gemeinschaft ins Visier – Anm. d. Red.) In Wirklichkeit, so argumentierte Faragó, verhindere das Gesetz lediglich, dass Sexualerziehung in Schulen von LGTBQ-Aktivisten durchgeführt werde.
(Titelbild: MTI/Koszticsák Szilárd)